Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Harmlose DEG unterliegt Pinguins

Erneut verschlafe­n die Düsseldorf­er die Anfangspha­se. Am Ende heißt es 1:4.

- VON BERND SCHWICKERA­TH

DÜSSELDORF Unten rechts steht er, der Name Kyle Cumiskey. Unten rechts auf einer der Plaketten auf dem Stanley Cup. Cumiskey ist einer von 3385 Spielern, deren Namen seit 1907 auf der berühmten Meistertro­phäe der nordamerik­anischen NHL verewigt wurden. Weil der Kanadier 2015 dabei war, als die Chicago Blackhawks ihren sechsten Titel gewannen. Und ein paar Tage später von rund zwei Millionen Fans bei der Meisterpar­ade durch die US-Metropole gefeiert wurden.

Am Sonntagabe­nd hat Kyle Cumiskey zum ersten Mal in der Deutschen Eishockey-Liga gespielt. Nicht direkt um die Meistersch­aft. Und wegen Corona erst recht nicht vor Fans. Aber das konnte Cumiskey wenig stören. Nach mehr als neun Monaten Pause war der 34-Jährige einfach nur glücklich, überhaupt wieder seinem Beruf nachgehen zu können. Dafür hat er sich der Düsseldorf­er EG angeschlos­sen. Und mit der verlor er am Sonntag gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhave­n 1:4 (0:1, 0:1, 1:2).

Nach der ersten Niederlage fiel die DEG in der Tabelle der Nordgruppe zurück. Aber die interessie­rt niemanden so wirklich. Wichtig ist derzeit immer nur das nächste Spiel, das steigt für die DEG am Mittwoch in Krefeld. Und da will sie es besser machen. Vor allem in den ersten Minuten. Denn wie bereits beim Saisonstar­t in Köln (5:4 nach Penaltysch­ießen) verschlief­en die Düsseldorf­er auch gegen Bremerhave­n die Anfangspha­se, wie Verteidige­r Marco Nowak zurecht anmerkte. Besonders hakte es mal wieder im Aufbauspie­l. Gegen das aggressive Anlaufen der Gäste fiel der DEG zunächst nicht viel ein, da kam sie kaum kontrollie­rt hinten raus, verlor immer wieder den Puck.

Das ist in dieser Saison kein neues Phänomen. Und genau deswegen hatte DEG-Manager Niki Mondt Cumiskey über den Atlantik gelotst. Gilt der Kanadier doch als herausrage­nder Schlittsch­uhläufer und guter Passspiele­r – hat also genau die Eigenschaf­ten, die es braucht, um den Puck nach vorne zu bringen. Das zeigte der Neue auch gleich, schien ohne große Mühe Laufduelle zu gewinnen und schaltete sich nach vorne ein. Dort war es dann aber meist vorbei, den ganz großen Einfluss hatte Cumiskey noch nicht nach nur etwas mehr als einer Woche Training bei der DEG.

Damit war er zunächst aber nicht allein. Es dauerte bis zur Mitte des ersten Drittels, ehe die DEG richtig im Spiel angekommen war. Da stand es allerdings schon 0:1, Mitch Wahl hatte die Gäste in Überzahl in Führung gebracht. Danach kam auch die DEG zu besseren Chancen. Besonders im zweiten Drittel, als Matt Carey den Pfosten traf und es gleich drei Möglichkei­ten in nicht mal 20 Sekunden gab. Das war die stärkste Phase der DEG, der Ausgleich lag mehrfach in der Luft. Doch das nächste Tor fiel auf der anderen Seite: Dominik Uher fälschte einen Schuss perfekt ins Tor ab. Was für sichtlich Frust bei der DEG sorgte, da wurden Schläger aufs Eis geschlagen, da wurde geflucht, da wurden Bandentüre­n zugeschlag­en.

Viel besser wurde es auch im Schlussdri­ttel nicht. Ein Düsseldorf­er Foul und eine Bremerhave­ner Überzahl später stand es auch schon 0:3. Später fiel auch noch das 0:4. Zwei Überzahl-Treffer, ein abgefälsch­ter Schuss, ein Konter – das war zwar nicht aufregend, aber reichte gegen eine DEG, der nun nicht mehr viel einfiel. Und die auch mal völlig unbedrängt ins Abseits lief. Kapitän Alexander Barta machte in Überzahl noch das 1:4, mehr passierte nicht.

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FOTO: HOMÜ Neuzugang Alexander Karachun im Spiel gegen Bremerhave­n.

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