Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Land wird Auftrag an Van Laack rückabwickeln
DÜSSELDORF (kib) Die NRW-Landesregierung wird nach eigenen Angaben einen der Masken-Aufträge für den Hemdenhersteller Van Laack rückabwickeln und EUweit neu ausschreiben. Es geht dabei um einen Auftrag für 1,25 Millionen Mund-Nase-Bedeckungen der Polizei im Wert von 1,9 Millionen Euro ohne förmliche Ausschreibung. Eine Unternehmerin aus Wuppertal, die nicht zum Zuge gekommen war, hatte dagegen Beschwerde vor der zuständigen Vergabekammer eingelegt.
Die Auftragsvergabe an Van Laack löste Diskussionen aus, auch weil der Sohn des Ministerpräsidenten den ursprünglichen Kontakt zu der Firma hergestellt hatte, für die er selbst auch modelt. Insgesamt erteilte die Landesregierung Aufträge für Masken und Schutzkittel an Van Laack im Wert von über 40 Millionen Euro. Das NRW-Innenministerium hatte zunächst erklärt, dass der Kauf der Masken ohne Ausschreibung erfolgt war, weil aufgrund der Pandemie eine besondere Dringlichkeit vorgelegen habe.
Die SPD im Landtag hatte wiederholt auf die Fragwürdigkeit der Auftragsvergabe hingewiesen. „Ich erwarte, dass die Landesregierung jetzt erklärt, wie es dazu kommen konnte. Bis vor Kurzem hat sie immer betont, dass alle Vorschriften eingehalten wurden“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty. Das jetzige Eingeständnis lasse die Vergaben an Van Laack in keinem guten Licht stehen.