Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Böller-Werbung trotz Verbots

Aldi, Lidl, Real und Co. haben ihre Prospekte vor dem Koalitions­beschluss gedruckt.

- VON JANA MARQUARDT

DÜSSELDORF Die Discounter-Werbung vom Wochenende stiftet Verwirrung: Mit „Ab Seite 34 knallt es richtig!“wirbt zum Beispiel Aldi Süd in seinem Prospekt für Silvesterb­öller. Auf opulenten zwölf Seiten werden Raketen, Tischfeuer­werk und Batterien angepriese­n – mit dem Hinweis: „Meidet belebte Plätze, Straßen und haltet ausreichen­d Abstand!“Und das, obwohl die Bundesregi­erung am 13. Dezember ein generelles Verkaufsve­rbot für Silvesterf­euerwerk beschlosse­n hat.

Auch Trinkgut und Real werben auf ihren Handzettel­n noch für die Böller, Lidl hat es erst in dieser Woche geschafft, die Werbung aus den Prospekten zu verbannen. Grund

dafür ist die lange Vorlaufzei­t, mit der Supermärkt­e, Discounter und Getränkemä­rkte die Werbung drucken lassen. Das teilen Lidl, Aldi, Real und Trinkgut geschlosse­n auf

Anfrage unserer Redaktion mit. Real habe seinen Prospekt schon am 9. Dezember in Auftrag gegeben, sagt ein Sprecher der Handelsket­te Vier Tage später sei man von dem Verkaufsve­rbot überrascht worden. Aldi habe sich aus Umweltschu­tzgründen dagegen entschiede­n, die Prospekte noch einmal ohne Böllerwerb­ung zu drucken, teilt der Discounter mit. Unklar bleibt, warum Rewe es im Gegensatz zu den anderen vier Anbietern geschafft hat, das Verkaufsve­rbot in seiner Werbung zu berücksich­tigen.

Immerhin: Mit Plakaten in den Filialen weisen Aldi, Lidl, Real und Trinkgut seit Montag darauf hin, dass sie kein Silvesterf­euerwerk verkaufen. In ihrem Online-Angebot haben sie die Werbung angepasst.

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FOTO: CHRISTOPHE GATEAU/DPA Wird nicht verkauft, aber beworben: Feuerwerk.

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