Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Der Winterpalast geht in Flammen auf
Der Winterpalast in
Sankt Petersburg war fast zwei Jahrhunderte lang die Hauptresidenz der russischen
Zaren. Das prachtvolle Gebäude an der Newa wurde in seiner heutigen Form zwischen 1754 und 1762 errichtet, nachdem die Zarin Elisabeth, Tochter von Peter dem Großen, einen anderen Bau hatte niederreißen lassen, weil er ihr nicht imposant genug erschien. Ihre Nachfolgerin, Zarin Katharina die Große, ließ den Palast um eine Gemäldesammlung erweitern – es entstand der Vorläufer der Eremitage, heute eine der bedeutendsten Sammlungen europäischer Kunst. Am 29. Dezember 1837 wurde der Winterpalast durch einen Brand schwer beschädigt. Obwohl die Brandbekämpfer Verstärkung durch Soldaten erhielten, konnten sie gegen die Flammen nichts ausrichten. Auch der damalige Zar Nikolaus I., der in der Brandnacht im Theater gewesen war, musste machtlos zusehen, wie seine Residenz fast vollständig ausbrannte. Das Feuer soll rund 30 Stunden lang gewütet haben, keiner der etwa 1000 Räume des Palastes wurde verschont. Die Feuerwehr konzentrierte sich bald darauf, Kunst- und Wertgegenstände zu bergen, und zerstörte auch die Verbindungen zum Anbau der Eremitage, um zumindest diesen Gebäudeteil zu retten. Kurz nach dem Brand verfügte der Zar, den Winterpalast wieder aufzubauen. Es dauerte zwei Jahre, dann konnte er wieder genutzt werden – bis zum Ende des russischen Kaiserreichs 1917. Heute ist das Gebäude des Winterpalastes ein Teil des riesigen Gebäudekomplexes der Eremitage, die neben dem Prado in Madrid und dem Louvre in Paris zu den führenden Kunstmuseen Europas gehört.