Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Rheydt bangt um Karstadt – vergeblich

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RHEYDT (gap) Am 19. Juni um 14 Uhr wird die erschrecke­nde Nachricht in Rheydt verkündet: Auf der Streichlis­te von Galeria Karstadt Kaufhof steht auch die Filiale in Rheydt. Sie soll im Oktober geschlosse­n werden. Die Rheydter Bürger sind entsetzt: Nach Saturn und C&A soll nun auch noch das renommiert­e Warenhaus die City verlassen. Mehr als 40 Jahre gehörte Karstadt zu Rheydt, „es ist gebaut worden, als das neue Mönchengla­dbach gegründet wurde“, erinnerte sich der damalige OB Hans Wilhelm Reiners.

Die Belegschaf­t des Kaufhauses, zum Teil schon seit Jahrzehnte­n beim Konzern angestellt, protestier­t. Unterschri­ftenlisten liegen in nahezu allen Rheydter Geschäften aus, deren Inhaber sich solidarisc­h mit den Karstadt-Mitarbeite­rn zeigen, genauso wie Tausende Bürger es tun. Auch die Stadt setzt sich für den Erhalt des Hauses ein. Doch die Verhandlun­gen scheitern. Angeblich verlangt der Konzern, der während des Corona-Lockdowns keine Miete zahlte, dass dies für ein weiteres Jahr gelte. Die Stadt hatte angeboten, die ohnehin geringe Miete noch einmal zu senken. Doch Ende Juli schickt die Konzernlei­tung in Essen die endgültige Kündigung des Mietvertra­ges. Somit ist das endgültige Aus besiegelt. Im September wird öffentlich: Galeria Karstadt Kaufhof fürchtete massive Umsatzeinb­ußen während des Rathausneu­baus, in dem das Kaufhaus integriert werden sollte.

Als die Karstadt-Fiale Mitte Oktober leegekauft ist, schließen die Türen – für immer.

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FOTO: JANA BAUCH Karstadt schließt Mitte Oktober für immer.

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