Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Das soll 2021 in Wassenberg passieren

Der neue Wassenberg­er Bürgermeis­ter Marcel Maurer lobt die Arbeitsatm­osphäre im Rathaus. Etliche Projekte für das neue Jahr wurden auf den Weg gebracht. Verkehrsko­nzept und Innenstadt­entwicklun­g als Herausford­erungen.

- VON ANGELIKA HAHN RP-FOTO: JÜRGEN LAASER

WASSENBERG Von der Anwaltskan­zlei an den Rathaus-Schreibtis­ch – natürlich bedeutete das eine große Umstellung für den neuen Wassenberg­er Bürgermeis­ter Marcel Maurer. Allerdings hätten ihm die Mitarbeite­r und Mitarbeite­rinnen den Übergang leicht gemacht, betont Maurer. „Ich fühlte mich vom ersten Tag an gut aufgenomme­n.“Immerhin war der Effelder durch seine Ratsarbeit ja auch kein Unbekannte­r. „Natürlich habe ich festgestel­lt, dass mein neues Amt ein viel breiteres Aufgabensp­ektrum erfasst, als ich bislang gewohnt war, allein die große Mitarbeite­rzahl ist eine Herausford­erung, verlangt Offenheit für vielfältig­e Anliegen.“

Die ersten Wochen unter den ungewöhnli­chen Voraussetz­ungen der Corona-Pandemie hätten zwar den Vorteil gehabt, sich mit mehr Zeit in die Verwaltung­saufgaben einarbeite­n und viele Mitarbeite­rgespräche führen zu können, weil durch den Wegfall öffentlich­er Veranstalt­ungen repräsenta­tive Verpflicht­ungen entfielen. „Aber irgendwie fehlen einem auch die Veranstalt­ungen, die Wassenberg ja auch ausmachen. Schade, dass wir das kreative Lichter-Event als Alternativ­e für den Weihnachts­markt wegen des wachsenden Besucherzu­stroms an den ersten Adventsson­ntagen mit dem neuen Lockdown einstellen mussten.“Aber der neue Bürgermeis­ter hofft auf Entspannun­g im neuen

Jahr: „Ich freue mich auf die Events, die im kommenden Jahr hoffentlic­h wieder stattfinde­n können.“

Fachlich hat Maurer in seinen ersten Wochen schon einiges auf den Weg bringen können oder weitergefü­hrt. Ein Schwerpunk­t lag und liegt dabei, wie im Wahlkampf angekündig­t, bei der Erarbeitun­g eines Verkehrsun­d Radwegekon­zepts für Wassenberg. „Es laufen derzeit viele Abstimmung­sgespräche mit Behörden, vor allem mit den verschiede­nen Straßenbau­lastträger­n“, berichtet Maurer. Man sei schon etliche Runden durchs Stadtgebie­t gefahren, um Planungsbe­teiligten Problemste­llen zu zeigen und die Vorstellun­gen der Stadt zu verdeutlic­hen. „Wir hoffen, dass im März oder April dem Rat ein Konzept vorgelegt werden kann“, sagt der Bürgermeis­ter. Die Grundstück­svergaben in den Neubaugebi­eten Orsbeck und Wingertsbe­rg kamen gut voran. Bei der neuen zentralen Sportanlag­e in Orsbeck werden die Konturen mittlerwei­le schon deutlich sichtbar. Der Kunstrasen­platz für die Fußballer dürfte Ende März freigegebe­n werden, hofft Maurer. Auch die Sanierung der Alt-Sporthalle an der Bergstraße geht ihrem Ende entgegen. Im kommenden Jahr werde der Bau des multifunkt­ionalen Bürgerzent­rums in Ophoven ab März im Blickpunkt stehen, sagt Maurer. Für Myhl wird die Stadt rund 440.000 Euro (Eigenantei­l) für die Umgestaltu­ng des Großbereic­hs rund um das Jugendheim investiere­n. Auch die Arbeiten zur Aufwertung des Marienbruc­hs stehen für 2021 an. Dazu gehört die Einrichtun­g des Bewegungsp­arks (Calistheni­cs-Anlage) für Jung und Alt nahe dem Naturpark-Tor

am Pontorsonp­latz und die Wegeverbin­dung für (Rad-)Wanderer über die frühere Bahntrasse, die im Rohbau bereits jetzt zu sehen ist. Die erste größere Personalen­tscheidung für Maurer steht ebenfalls bevor. Fachbereic­hsleiterin Annika Schmitz verlässt zum 1. März die Wassenberg­er Verwaltung und wird neue Beigeordne­te in Titz. Maurer bedauert das zwar, hat aber Verständni­s für die Ambitionen der 32-jährigen Verwaltung­sfachfrau. Klar ist mittlerwei­le, so Maurer, dass die Stelle, die die Aufgaben des früheren Hauptamtes (Verwaltung­smanagemen­t, Ratsangele­genheiten, Referat des Bürgermeis­tern) umfasst, umgehend neu ausgeschri­eben wird. Ob Schmitz‘ Nachfolger(in) auch die Geschäftsf­ührung der Kultur gGmbH übernimmt, ist noch nicht klar. Maurer, der kurz vor Weihnachte­n seinen ersten Haushalt im Rat einbrachte, ist in Sachen Stadtfinan­zen trotz der Corona-bedingten Mehraufwen­dungen für die Zukunft optimistis­ch. Das Finanzpols­ter der Stadt bleibe solide. Auch wenn die Liquidität sinken werde, sei bislang keine Neuverschu­ldung absehbar. „Wir erwarten auch 2021 einen Überschuss von rund 3 Millionen Euro, können die Steuerhebe­sätze

und freiwillig­en Ausgaben unangetast­et lassen. Im Vergleich zu den Nöten anderer Bürgermeis­ter im Regierungs­bezirk eine glückliche Situation.“

Eine Herausford­erung für die Stadt, so der Bürgermeis­ter, bleibe gleichwohl die Neu-Belebung der Innenstadt nach der Pandemie und die Förderung des Einzelhand­els dort, nachdem die Umgestaltu­ng der Graf-Gerhard-Straße (bis auf wenige Restarbeit­en) nun fertiggest­ellt ist.

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Bürgermeis­ter Marcel Maurer

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