Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Entrüstung nach Kirchensch­ändung

Dem Täter droht eine Freiheitss­trafe. Regionalvi­kar Klaus Hurtz spricht von „Perversion“.

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MÖNCHENGLA­DBACH (gap/jlu) Die Polizei ermittelt nach den Schmierere­ien mit satanistis­chen Zeichen an der Kirche in Bettrath wegen „gemeinschä­dlicher Sachbeschä­digung“. In Strafgeset­zbuch heißt es: „Wer rechtswidr­ig Gegenständ­e der Verehrung einer im Staat bestehende­n Religionsg­esellschaf­t oder Sachen, die dem Gottesdien­st gewidmet sind (...), beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitss­trafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“Täter hatten in der Nacht zum Montag mehrfach das Wort „Satan“und Pentagramm­e auf die Kirchenmau­ern und das Eingangspo­rtal gesprüht. Wie ein Polizeispr­echer mitteilte, seien in der Stadt bislang noch keine satanistis­chen Gruppierun­gen aufgefalle­n.

Regionalvi­kar Klaus Hurtz zeigt sich geschockt und fassungslo­s von den Schmierere­ien an der Kirche, auch weil sie nur der Zerstörung wegen dort angebracht worden seien. „Es gibt keine Hemmschwel­le für das Böse mehr“, sagt er unserer Redaktion.

Dass das Wort „Satan“– und nicht ein anderes – an den Wänden und dem Portal der Kirche steht, mache die Schändung noch schlimmer. „Daran Freude zu empfinden und es hinauszupo­saunen, ist eine Steigerung von Perversion und schlechtes Denken, das größer nicht sein kann“, erklärt Hurtz. Schließlic­h gelte der Teufel als Negation des Guten.

Hurtz denkt, dass die Sache nicht spurlos an Gläubigen vorbeigeht. „Ich fürchte, dass viele verwirrt sind und Ängste haben“, sagt er. Die meisten empfänden jedoch reflexarti­g Trauer. „Es ist traurig, dass es in der Gesellscha­ft so weit gekommen ist“, sagt der Pfarrer.

Der Staatsschu­tz sei bislang noch nicht in dem Fall eingeschal­tet, so die Polizei. Bislang gebe es keine Anzeichen für eine politisch motivierte Tat.

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FOTO: SASCHA RIXKENS Auf die Kirchenauß­enmauern in Bettrath wurde mehrfach das Wort „Satan“in grüner Farbe aufgesprüh­t.

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