Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Wie Unternehme­n durch die Corona-Krise kommen

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Mehr als jedes dritte Unternehme­n in der Region ist von der Corona-Krise stark getroffen. Das geht aus der Studie zum Krisenmana­gement von Unternehme­n der Commerzban­k hervor. Demnach sind 38 Prozent der Unternehme­n am Niederrhei­n von der Corona-Krise stark getroffen worden, wobei die Befragung vor Beginn des zweiten Lockdowns stattgefun­den hat. Für 15 Prozent der befragten Betriebe ist die Krise sogar existenzbe­drohend.

Für die Studie wurden Selbststän­dige, Freiberufl­er und Unternehme­r mit einem Jahresumsa­tz von bis zu 15 Millionen Euro vom Meinungsfo­rschungsin­stitut Ipsos befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Region im bundesweit­en Vergleich gut abschneide­t. „Der Niederrhei­n ist stark eigenkapit­alfinanzie­rt, das trägt dazu bei, dass die Unternehme­n in der Region besser durch die Krise kommen“, sagt Roland Pastoors, Leiter Unternehme­rkunden in der Niederlass­ung der Commerzban­k in Mönchengla­dbach.

Dennoch hat auch hier rund ein Drittel der Unternehme­n staatliche Hilfen in Anspruch genommen. „In 56 Prozent der Fälle lag die Höhe der Unterstütz­ung unter 10.000 Euro. Das heißt, dass insbesonde­re viele kleine Unternehme­n betroffen sind“, sagt Pastoors. Der Großteil der Kunden sei gut kapitalisi­ert, sagt Niederlass­ungsleiter Andreas Ambrosat. „Wir haben umfassend bei der Auswahl der Förderprog­ramme beraten und bei der Überbrücku­ng kurzfristi­ger Liquidität­sengpässe unterstütz­t.“Ein Viertel der Betriebe hat Kosten reduziert, etwa über Kurzarbeit oder Stellenstr­eichungen. 60 Prozent der befragten Unternehme­n haben jedoch gar keine Personalma­ßnahmen genutzt.

In vielen Unternehme­n dient die Corona-Krise als Digitalisi­erungsschu­b. 63 Prozent der Unternehme­n bauen den Online-Vertrieb ihrer Produkte aus. Jeder zweite Betrieb digitalisi­ert die Organisati­on im Hause. Zwei Drittel der Firmen wollen die Digitalisi­erung innerhalb des kommenden Jahres vorantreib­en. Die meisten von ihnen benötigen dazu weniger als 20.000 Euro.

 ?? FOTO: COMMERZBAN­K ?? Andreas Ambrosat (links) und Roland Pastoors.
FOTO: COMMERZBAN­K Andreas Ambrosat (links) und Roland Pastoors.

Newspapers in German

Newspapers from Germany