Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Neuer Ortsmittelpunkt rund ums Pfarrheim Myhl geplant
Der Wassenberger Stadtrat stimmt dem Dorferneuerungsprojekt in Myhl zu. Das Land NRW gibt einen Zuschuss in Höhe von 250.000 Euro.
MYHL Im Bereich von Kirche und Pfarrjugendheim soll in Myhl ein neu gestalteter Ortsmittelpunkt entstehen. Begünstigt wird das Projekt durch den im Zuge der neuen Ortsumgehung B221neu entfallenden Durchgangsverkehr und die Abbindung der Kreisstraße 20.
Der Mehrgenerationenplatz als Treffpunkt für Jung und Alt und Festplatz ist das, was von dem ursprünglich weit umfangreicheren Dorferneuerungskonzept der Aachener Planungsgruppe MWM übrig geblieben ist. In Bürgerversammlungen hatten Bewohner bekanntlich wenig Interesse an Veränderungen ihres Dorfumfeldes gezeigt, aber vehement mehr Parkplätze gefordert. Dem kam die Stadt inzwischen mit der Anlage von 20 Pkw-Stellplätzen auf der St.-Johannes-Straße nach. Immerhin zeigten Bürgerbefragungen Offenheit für die Umgestaltung des Dreiecks zwischen der Straße Auf dem Bruch und der Sankt-Johannes-Straße.
Der aktuelle Bereich vor dem Jugendheim, das in Myhl als Veranstaltungsort zugleich eine Bürgerhaus-Funktion einnimmt, lade nicht zum Verweilen ein, beschreiben die Planer. Es fehle an Sitzgelegenheiten „sowie einer attraktiven, identitätsstiftenden Gestaltung“. Der Bodenbelag erwecke einen ungepflegten, unruhigen Eindruck und der Platz werde teilweise zum Parken benutzt. Vor allem die heutige Straßenverbindung vor dem Jugendheim sei überflüssig und begünstige den Eindruck des Vorplatzes als Verkehrsinsel mit einer abschottend wirkenden Hecke. Die Planung sieht nun die Aufgabe der Straßenverbindung von Auf dem Bruch und St. Johannes-Straße vor dem Jugendheim vor und eine Umgestaltung der heutigen Grüninsel als kleinen Park mit neuer Bepflanzung (bei Beibehaltung der Bäume), Sitzgelegenheiten und dem identitätsstiftenden Sankhas-Denkmal als Zentrum, das vom Platz vor der Alten Schule verlegt werden soll. „Auf der Grünfläche
kann das Sankhas-Denkmal einen repräsentativen Platz erhalten und zu neuer Präsenz gelangen“, betonen die Planer. Die auch an die ursprünglich mal existierende Brunnenfunktion der Plastik mit ihren Wasser speienden Hasen erinnern und vorschlagen: „Diese Funktion könnte an diesem zentralen Platz reaktiviert werden.“Als verbindendes Element zwischen Pfarrheim und Kirche sieht das Konzept eine entsprechende Pflasterung vor, die zugleich eine neue Querungshilfe bildet.
Auch die derzeit kaum genutzte Grünfläche hinter dem Pfarrheim soll aufgewertet werden mit einem „Multifunktionalen Pfad der Spielaktionen“und einem Baumparcours. Das Konzept generationsübergreifender Sport- und Spielelemente sieht flexible und für Feste demontierbare Geräte vor.
Den Förderantrag für das Dorferneuerungsprojekt hat die Stadt auf Grundlage der beschriebenen Planung des neuen Ortsmittelpunktes für Myhl bereits fristgerecht Ende September für 2021 bei der Bezirksregierung Köln gestellt.
Der formelle Beschluss des Stadtrates hierfür musste noch nachgereicht werden, was in der Sitzung vor Weihnachten denn auch einstimmig (bei einer Enthaltung) geschah. Dazu gehörte auch die Zustimmung zum Eigenanteil der Stadt, der bei Gesamtkosten des Projekts von 690.000 Euro 440.000 Euro betragen wird. 250.000 Euro fließen als Zuschuss aus dem NRW-Förderprogramm für Dorferneuerung.