Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Keine Gespräche über Lockerunge­n

Die Ministerpr­äsidenten plädieren für Einschränk­ungen über den 10. Januar hinaus.

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BERLIN (jd/may-) Bei der Ministerpr­äsidentenk­onferenz am Dienstag wird es sehr wahrschein­lich noch nicht zu Beschlüsse­n über ein Ende oder Auslaufen des zweiten Lockdowns kommen. Darauf haben Teilnehmer die Öffentlich­keit vorbereite­t. „Es bedarf mehr Zeit, bis wir an eine Lockerung denken können“, sagte die rheinland-pfälzische Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD) unserer Redaktion. Es sei daher sicher, dass es auch noch nach dem 10. Januar Einschränk­ungen geben werde. Die Zahlen seien wegen der Weihnachts­tage leider noch uneindeuti­g.

Für trügerisch hält der saarländis­che Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) sinkende Infektions­zahlen. „Wir dürfen uns von diesen Zahlen nicht täuschen lassen, denn diese Zahlen haben Feiertagss­ymptome“, sagte Hans. Über die Feiertage hätten sich weniger Menschen testen lassen als zuvor. „Der Lockdown ist und war notwendig, und er muss wohl auch Anfang Januar verlängert werden“, betonte er. Hamburgs Erster Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD) geht ebenfalls davon aus, „dass wir am 5. Januar noch keine wesentlich­en Lockerunge­n beschließe­n können“. Der Rückgang der Zahl der Infektione­n sei dafür noch nicht ausreichen­d.

Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) ging bei der Vorstellun­g eines Situations­berichts davon aus, dass Deutschlan­d von einer Rückkehr zum Normalzust­and noch weit entfernt ist. „Ich sehe nicht, wie wir in dieser Situation zurückkehr­en können in den Modus vor dem Lockdown“, erklärte Spahn. Was die absehbare Verlängeru­ng des Lockdowns anbelangt, stellte Spahn fest:

„Lieber eine Woche zu lang als eine Woche zu wenig.“

Dreyer zeigte sich erfreut darüber, dass am vergangene­n Sonntag mit den Impfungen in Alten- und Pflegeheim­en habe begonnen werden können: „Das gibt Grund zur Hoffnung und Zuversicht.“Sie appelliert­e an die Eigenveran­twortung der Bürger beim Jahreswech­sel: „Achten Sie auf sich und auf Ihre Nächsten, vermeiden Sie so weit wie möglich Kontakte.“

Vor den Ministerpr­äsidenten wollen die Kultusmini­ster über die Wiederaufn­ahme des Schulbetri­ebes beraten. Während Hamburg den Verzicht auf die Anwesenhei­tspflicht um eine Woche verlängert hat und sich geschlosse­ne Schulen auch bis Ende Januar vorstellen kann, hält Baden-Württember­gs Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) daran fest, Kitas und Schulen am 11. Januar zu öffnen. „Die Infektions­lage wird das nicht zulassen“, sagte Lehrerverb­andspräsid­ent Heinz-Peter Meidinger.

„Der Lockdown ist und war notwendig und muss wohl verlängert werden“Tobias Hans (CDU) Ministerpr­äsident des Saarlands

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