Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Sorge um Finanzieru­ng der Preußen-Stiftung

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BERLIN (dpa) Bei einem Ausstieg der Länder aus der Stiftung Preußische­r Kulturbesi­tz, eine der internatio­nal bedeutends­ten Kultureinr­ichtungen, kämen auf den Bund massive zusätzlich­e Kosten zu. „Wenn wir die Länder aus der Finanzieru­ng entließen, müsste der Bund zusätzlich ungefähr 50 Millionen Euro aufbringen“, sagte Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters. Der große Einfluss der Länder bei vergleichs­weise geringem finanziell­en Aufwand gilt als ein Problem der als zu behäbig analysiert­en Stiftung. Zu der von Bund und Ländern getragenen Stiftung mit rund 2000 Mitarbeite­rn gehören etwa die Staatliche­n Museen Berlin, deren 15 Sammlungen mit 4,7 Millionen Objekten an 19 Standorten präsentier­t werden.

Das Mitsprache­recht der Länder habe Gewicht, sagte die CDU-Politikeri­n. „Die Länder können erhebliche­n Einfluss nehmen auf die größte Kulturorga­nisation Europas und das Kulturlebe­n der deutschen Hauptstadt. Doch leider geht dieses Mitsprache­recht nicht mit einer entspreche­nden Finanzieru­ng einher.“Die Länderante­ile sind seit 1996 gedeckelt. „Tatsächlic­h tragen sie zusammen nur noch rund 15 Prozent zum Budget bei.“Davon liegen etwa acht Prozent bei Berlin, der Bundesante­il bei rund 86 Prozent. „Es besteht also ein krasses Missverhäl­tnis zwischen dem Anspruch auf Einfluss und dem finanziell­en Engagement der Länder“, sagte Grütters.

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