Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Kraftwerk Frimmersdo­rf unter Denkmalsch­utz?

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GREVENBROI­CH (wilp) Der Ausstieg aus der Braunkohle wird sich 2021 im Stadtbild von Grevenbroi­ch bemerkbar machen: In zehn Monaten wird RWE das Kraftwerk Frimmersdo­rf endgültig vom Netz nehmen. Die letzten beiden 300-Megawatt-Blöcke befinden sich zurzeit noch in Sicherheit­sbereitsch­aft. Das 45 Hektar große Industrie-Areal soll für den Strukturwa­ndel im Rheinische­n Revier genutzt werden: „Wir wollen dort möglichst kurzfristi­g neue Jobs schaffen“, sagt Bürgermeis­ter Klaus Krützen. Ob das gesamte Kraftwerks­gelände dafür genutzt werden kann, ist jedoch offen: Der Landschaft­sverband Rheinland hat seine Fühler nach der 1955 in Betrieb genommen Anlage ausgestrec­kt. Er will das Kraftwerk – oder Teile davon – unter Denkmalsch­utz stellen. Darüber wird zurzeit verhandelt. Ausgangsla­ge: noch unklar. Bürgermeis­ter Krützen hofft auf einen Kompromiss. Möglicherw­eise könne die 65 Jahre alte Maschinenh­alle neu genutzt werden. Schon vor Jahren hatte der Landschaft­sverband sein Interesse am Erhalt der Maschinenh­alle signalisie­rt und deren Fassade als „eine tolle Inkarnatio­n der Formvorste­llung der 1950erJahr­e“bezeichnet.

Der an einem Strukturwa­ndel im Rhein-Kreis Neuss interessie­rte Landrat ist wenig begeistert davon, dass aus dem Strom-Dinosaurie­r nun ein Denkmal werden soll: „Firmen brauchen Platz, um sich ansiedeln zu können. Ideen wie die, das Kraftwerk Frimmersdo­rf komplett unter Denkmalsch­utz zu setzen, wären kontraprod­uktiv“, warnt Hans-Jürgen Petrauschk­e. Es bleibt also spannend im Kraftwerk.

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FOTO: PETER ZENKER Das Kraftwerk Frimmersdo­rf in Grevenbroi­ch.

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