Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Ginter und Co. – Borussias standhafte Defensive

Vier Gladbach-Profis in der Vielspiele­r-Top-Ten.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Konstanz gehört zu den Faktoren, die bei Borussia seit Jahren eine zentrale Rolle spielen an vielen Stellen im Klub. Von daher ist es kaum überrasche­nd, was nun die Minuten-Rangliste der aktuellen Saison offenbart, die das Fachmagazi­n „Kicker“veröffentl­icht hat. Unter den zehn Spielern mit dem meisten Minuten sind vier Borussen. Sie alle gehören zur Defensivab­teilung.

Eingerechn­et sind in der Statistik alle Einsatzmin­uten dieser Saison: in der Liga, im Pokal, im Europapoka­l und in der Nationalma­nnschaft. Gladbachs Abwehrchef Matthias Ginter ist die Nummer eins des Rankings, das normalerwe­ise von Torhütern dominiert wird. 2.354 Minuten spielte Ginter seit Anfang September. Es folgen die Torleute Peter Gulacsi (2.340), Lukas Hradecky (2.250) und Manuel Neuer (2.190), bevor es einen regelrecht­en Borussen-Block gibt: Stefan Lainer ist Fünfter mit 2.189 Minuten, Yann Sommer Sechster mit 2.070 und Nico Elvedi Siebter mit 1.959 Minuten.

Borussia hat also eine standhafte Abwehr: der Torwart, der Rechtsvert­eidiger und beide Innenverte­idiger spielen konstant. Allein hinten links gibt es eine Rotation, meistens wechselten sich bis zu seiner Corona-Erkrankung Ramy Bensbaini und Oscar Wendt ab, zuletzt durfte auch mal Valentino Lazaro dort spielen.

Auch in der vergangene­n Saison waren Sommer, Ginter, Lainer und Elvedi Vielspiele­r bei Borussia. Da war Borussias Abwehr die drittbeste der Liga mit einem Gegentorsc­hnitt von 1,17. Derzeit liegt der Schnitt bei 1,69. Trotz der eingespiel­ten Defensive greifen die Rädchen beim gesamtmann­schaftlich­en Verteidige­n nicht mehr so gut ineinander wie zuvor. Dennoch ist das Vielspiele­r-Quartett nach wie vor ein Erfolgsmod­ell.

Bemerkensw­ert ist, dass alle vier Marathonmä­nner, die es in die Minuten-Top-Ten geschafft haben, neben den Arbeitsein­sätzen für Borussia auch Länderspie­l-Verpflicht­ungen haben, also eine Vierfachbe­lastung.

Das bedeutet, dass sie angesichts des extremen Pensums viel richtig machen, was das profession­elle Leben angeht. Gut für Trainer Marco Rose: Er kann sich auf seine Defensive verlassen. Schlecht für die Konkurrent­en auf den Positionen, denn entspreche­nd wenig wird hinten rotiert.

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