Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Silvesterfeuerwerk: Freie Wähler kritisieren Stadt
ERKELENZ (cpas) Nachdem die Stadt Erkelenz angekündigt hatte, an Silvester kein generelles Böllerverbot erlassen zu wollen, haben die Freien Wähler/UWG Erkelenz die Verwaltung und Bürgermeister Stephan Muckel für diese Entscheidung kritisiert. Man habe diese Nachricht „mit großer Verwunderung und Bedauern“zur Kenntnis genommen, sagte der Fraktionsvorsitzende Christoph Moll.
Die Stadt hatte auf Anfrage unserer Redaktion begründet, die Entscheidung sei deshalb gefallen, da es in den vergangenen Jahren „keine publikumsträchtigen Plätze oder Straßen“gegeben habe, an denen das besondere Abbrennen von Feuerwerk oder Pyrotechnik festgestellt worden sei. Die Freine Wähler entgegnen, nachdem bereits der Verkauf von Feuerwerkskörpern in diesem Jahr verboten sei, wäre ein Böllerverbot „nur konsequent“gewesen. „Außerdem hätte genug Zeit bestanden, um zumindest auf Kreisebene Einigkeit zu zeigen und ein einheitliches Böllerverbot im Kreis Heinsberg auszusprechen“, sagte Moll. „Stattdessen entscheidet jede Kommune nun für sich selbst, oder auch gar nicht, und hinterlässt bei den Bürgern ein Bild der Uneinigkeit.“Zudem sei die Kommunikation
der Verwaltung „mangelhaft“, unter anderem fehle ein Hinweis auf der Webseite der Stadt. Weiter sei zu befürchten, dass ob des Verkaufsverbots „nur ausländische oder im schlimmsten Fall illegale Böller gezündet werden, die eine deutlich größere Verletzungsgefahr mit sich bringen“.
Um das Thema Böllerverbot hatte es in den vergangenen Wochen bundesweit Debatten gegeben – während in NRW Treffen mit mehr als vier Personen aus zwei Haushalten in der Öffentlichkeit durch die aktuelle Corona-Schutzverordnung ohnehin verboten sind, gibt es kein allgemeines Böllerverbot, die Kommunen können selbst entscheiden. Mönchengladbach etwa hatte ein Böllerverbot in weiten Teilen der Stadt beschlossen, um einerseits Menschenansammlungen zu vermeiden und andererseits die Notaufnahmen der ohnehin schwer belasteten Krankenhäuser bei eventuellen Feuerwerks-Unfällen zu entlasten. Wegberg verzichtete genau wie Erkelenz auf ein solches Verbot. Aus Hückelhoven und Wassenberg war für eine Stellungnahme hingegen niemand zu erreichen. Polizei und Ordnungsamt haben unterdessen verstärkte Kontrollen für die Silvesternacht angekündigt.
„Man hätte hier zumindest auf Kreisebene Einigkeit zeigen können“Christoph Moll FW-Fraktionschef