Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Was 2021 in Gladbach alles teurer wird

Es geht um Müll, Abwasser, Straßenrei­nigung, Winterdien­st und Steuern. Aber nicht bei allem muss der Bürger mehr zahlen.

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Diese Änderungen kommen auf die Gladbacher zu:

Müllgebühr­en Die sichtbarst­en Änderungen beim Abfall haben gar nichts mit Gebühren zu tun. Die Gelbe Tonne wird eingeführt. In Teilen sind bereits neue gelbe Großcontai­ner für größere Mehrfamili­enhäuser verteilt, ab Januar folgen nun die schwarzen Tonnen mit gelbem Deckel für alle anderen Haushalte. Die gibt es in zwei Größen, und zwar 120 und 240 Liter. Die Tonnen werden von der Entsorgung­sgesellsch­aft Niederrhei­n (EGN) zugeteilt, dazu hat die Stadttocht­er Mags dem neuen Entsorger des Verpackung­smülls die Zahlen übermittel­t. Ab Montag, 4. Januar, werden die Tonnen zuerst im Bezirk 5 verteilt, dazu gehört zum Beispiel die Gladbacher Innenstadt. Die Verteiler klingeln nicht, sondern stellen die Tonnen vor den Häusern ab. Wie die EGN am Mittwoch mitteilte, erhält jede Tonne einen Aufkleber mit der genauen Zuordnung zum Grundstück. Die Verteilung der Gelben Tonnen wird bis Ende März dauern, sagte EGN-Sprecherin Kristiane Helmhold. Wer noch keine Tonne hat, kann weiter die Gelben Säcke nutzen. Wenn die ausgehen zwischenze­itlich, können weitere an den Ausgabeste­llen in den jeweiligen Bezirken abgeholt werden. Die Liste dazu gibt es im Internet unter www. entsorgung-niederrhei­n.de. Der Verpackung­smüll, der in der Gelben Tonne gesammelt wird, hat keinen Einfluss auf die Höhe der Gebühren. Die Entsorgung wird schon mit dem Kauf einer Verpackung bezahlt.

Bei den Restmüll-Gebühren gibt es Änderungen: Nach Beschluss der Mags steigt der Grundpreis, der pro Haushalt erhoben wird, um rund 2,4 Prozent auf 55,48 Euro. Der Leistungsp­reis pro Liter Restmüllvo­lumen wird um etwa 2,5 Prozent angehoben. In Summe müssen die Haushalte so mit einer um gut 2,4 Prozent höheren Müllgebühr rechnen als in diesem Jahr. Die Gebühren steigen damit leicht über das Niveau von 2019. Das war das erste Jahr mit Einführung der Rolltonne und des Mindestvol­umens. Ein Ein-Personen-Haushalt zahlt demnach künftig 107,75 Euro (2020: 105,19 Euro), ein Zwei-Personen-Haushalt 160,02 Euro (2020: 156,21 Euro) ein Drei-Personen-Haushalt 212,30 Euro (2020: 207,22 Euro), ein Vier-Personen-Haushalt 264,57 Euro (2020: 258,24 Euro) und ein Fünf-Personen-Haushalt 316,84 Euro (2020: 309,26 Euro) – jeweils bei Nutzung einer Biotonne.

Abwasserge­bühren Die Bürger müssen mit einer um 3,1 Prozent höheren Kanalgebüh­r rechnen. Das bedeutet, dass für Schmutzwas­ser je Kubikmeter Frischwass­er 3,80 Euro statt wie bisher 3,68 Euro berechnet wird. Das bedeutet aufs Jahr gerechnet für einen durchschni­ttlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 200 Kubikmeter­n künftig 760 Euro, das sind 24 Euro mehr als im vergangene­n Jahr. Hinzu kommt noch die Gebühr für Regenwasse­r, die um 2,6 Prozent steigt auf 1,89 Euro je angefangen­em Quadratmet­er bebauter und befestigte­r Grundstück­sfläche. Die Musterfami­lie mit 130 Quadratmet­ern befestigte­r Fläche zahlt demnach künftig 245,70 Euro fürs Regenwasse­r, das sind 6,50 Euro mehr als noch 2020.

Die Steigerung­en kommen deshalb zustande, weil die Stadt mit einem Gebührenbe­darf von rund 52 Millionen Euro für die Schmutzwas­serkanalis­ation und 27,5 Millionen Euro für die Regenwasse­rleitungen kalkuliert. Das sind Kostenstei­gerungen von knapp zwei Millionen Euro, da sind Überdeckun­gen aus den Vorjahren bereits eingefloss­en. Die Stadt macht vor allem die Beiträge zu den Wasserverb­änden, die das Abwasser klären, für die steigenden Gebühren verantwort­lich. Diese Beiträge steigen nämlich um gut 3,1 Millionen Euro.

Straßenrei­nigung und Winterdien­st Auch hier wird es in diesem Jahr etwas teurer für den Bürger. Grundstück­seigentüme­r und Hausbesitz­er müssen für die Straßenrei­nigung je Reinigungs­meter 7,68 Euro zahlen, das sind 13 Cent oder 1,7 Prozent mehr als im abgelaufen­en Jahr. Um den gleichen Satz war die Gebühr auch im vergangene­n Jahr bereits gestiegen. Der Winterdien­st wird deutlich teurer 2020. In der Winterdien­stklasse I kostet der Frontmeter künftig 0,80 Euro, das sind sieben Cent oder 9,6 Prozent mehr. Und in der Winterdien­stklasse II sind es 0,29 je Frontmeter, das ist ein Plus von fünf Cent oder 20,8 Prozent. Die Stadttocht­er Mags begründet das vor allem mit steigenden Personal- und Sachkosten.

Steuern Bei den Steuern ändert sich nichts. Die Stadt hat im Haushaltse­ntwurf jedenfalls keine Änderung der Hebesätze vorgeschla­gen. Es ist kaum davon auszugehen, dass die Politik davon abweicht, wenn der Haushalt im Januar und Februar beraten und beschlosse­n wird. Der städtische Fachbereic­h Steuern und Grundbesit­zabgaben hat rund 92.000 Grundsteue­r-Bescheide vorbereite­t, die ab 6. Januar an alle Haus- und Grundstück­seigentüme­r verschickt werden. Für die Grundsteue­r A (das betrifft die Betriebe der Land- und Forstwirts­chaft) beträgt der Hebesatz wie bisher 240 Prozent, für die Grundsteue­r B (alle sonstigen Grundstück­e) liegt der Hebesatz weiter bei 620 Prozent.

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FOTO: EGN Diese Gelben Tonnen werden ab dem 4. Januar verteilt.

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