Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Was 2021 in Gladbach alles teurer wird
Es geht um Müll, Abwasser, Straßenreinigung, Winterdienst und Steuern. Aber nicht bei allem muss der Bürger mehr zahlen.
MÖNCHENGLADBACH Diese Änderungen kommen auf die Gladbacher zu:
Müllgebühren Die sichtbarsten Änderungen beim Abfall haben gar nichts mit Gebühren zu tun. Die Gelbe Tonne wird eingeführt. In Teilen sind bereits neue gelbe Großcontainer für größere Mehrfamilienhäuser verteilt, ab Januar folgen nun die schwarzen Tonnen mit gelbem Deckel für alle anderen Haushalte. Die gibt es in zwei Größen, und zwar 120 und 240 Liter. Die Tonnen werden von der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN) zugeteilt, dazu hat die Stadttochter Mags dem neuen Entsorger des Verpackungsmülls die Zahlen übermittelt. Ab Montag, 4. Januar, werden die Tonnen zuerst im Bezirk 5 verteilt, dazu gehört zum Beispiel die Gladbacher Innenstadt. Die Verteiler klingeln nicht, sondern stellen die Tonnen vor den Häusern ab. Wie die EGN am Mittwoch mitteilte, erhält jede Tonne einen Aufkleber mit der genauen Zuordnung zum Grundstück. Die Verteilung der Gelben Tonnen wird bis Ende März dauern, sagte EGN-Sprecherin Kristiane Helmhold. Wer noch keine Tonne hat, kann weiter die Gelben Säcke nutzen. Wenn die ausgehen zwischenzeitlich, können weitere an den Ausgabestellen in den jeweiligen Bezirken abgeholt werden. Die Liste dazu gibt es im Internet unter www. entsorgung-niederrhein.de. Der Verpackungsmüll, der in der Gelben Tonne gesammelt wird, hat keinen Einfluss auf die Höhe der Gebühren. Die Entsorgung wird schon mit dem Kauf einer Verpackung bezahlt.
Bei den Restmüll-Gebühren gibt es Änderungen: Nach Beschluss der Mags steigt der Grundpreis, der pro Haushalt erhoben wird, um rund 2,4 Prozent auf 55,48 Euro. Der Leistungspreis pro Liter Restmüllvolumen wird um etwa 2,5 Prozent angehoben. In Summe müssen die Haushalte so mit einer um gut 2,4 Prozent höheren Müllgebühr rechnen als in diesem Jahr. Die Gebühren steigen damit leicht über das Niveau von 2019. Das war das erste Jahr mit Einführung der Rolltonne und des Mindestvolumens. Ein Ein-Personen-Haushalt zahlt demnach künftig 107,75 Euro (2020: 105,19 Euro), ein Zwei-Personen-Haushalt 160,02 Euro (2020: 156,21 Euro) ein Drei-Personen-Haushalt 212,30 Euro (2020: 207,22 Euro), ein Vier-Personen-Haushalt 264,57 Euro (2020: 258,24 Euro) und ein Fünf-Personen-Haushalt 316,84 Euro (2020: 309,26 Euro) – jeweils bei Nutzung einer Biotonne.
Abwassergebühren Die Bürger müssen mit einer um 3,1 Prozent höheren Kanalgebühr rechnen. Das bedeutet, dass für Schmutzwasser je Kubikmeter Frischwasser 3,80 Euro statt wie bisher 3,68 Euro berechnet wird. Das bedeutet aufs Jahr gerechnet für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 200 Kubikmetern künftig 760 Euro, das sind 24 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Hinzu kommt noch die Gebühr für Regenwasser, die um 2,6 Prozent steigt auf 1,89 Euro je angefangenem Quadratmeter bebauter und befestigter Grundstücksfläche. Die Musterfamilie mit 130 Quadratmetern befestigter Fläche zahlt demnach künftig 245,70 Euro fürs Regenwasser, das sind 6,50 Euro mehr als noch 2020.
Die Steigerungen kommen deshalb zustande, weil die Stadt mit einem Gebührenbedarf von rund 52 Millionen Euro für die Schmutzwasserkanalisation und 27,5 Millionen Euro für die Regenwasserleitungen kalkuliert. Das sind Kostensteigerungen von knapp zwei Millionen Euro, da sind Überdeckungen aus den Vorjahren bereits eingeflossen. Die Stadt macht vor allem die Beiträge zu den Wasserverbänden, die das Abwasser klären, für die steigenden Gebühren verantwortlich. Diese Beiträge steigen nämlich um gut 3,1 Millionen Euro.
Straßenreinigung und Winterdienst Auch hier wird es in diesem Jahr etwas teurer für den Bürger. Grundstückseigentümer und Hausbesitzer müssen für die Straßenreinigung je Reinigungsmeter 7,68 Euro zahlen, das sind 13 Cent oder 1,7 Prozent mehr als im abgelaufenen Jahr. Um den gleichen Satz war die Gebühr auch im vergangenen Jahr bereits gestiegen. Der Winterdienst wird deutlich teurer 2020. In der Winterdienstklasse I kostet der Frontmeter künftig 0,80 Euro, das sind sieben Cent oder 9,6 Prozent mehr. Und in der Winterdienstklasse II sind es 0,29 je Frontmeter, das ist ein Plus von fünf Cent oder 20,8 Prozent. Die Stadttochter Mags begründet das vor allem mit steigenden Personal- und Sachkosten.
Steuern Bei den Steuern ändert sich nichts. Die Stadt hat im Haushaltsentwurf jedenfalls keine Änderung der Hebesätze vorgeschlagen. Es ist kaum davon auszugehen, dass die Politik davon abweicht, wenn der Haushalt im Januar und Februar beraten und beschlossen wird. Der städtische Fachbereich Steuern und Grundbesitzabgaben hat rund 92.000 Grundsteuer-Bescheide vorbereitet, die ab 6. Januar an alle Haus- und Grundstückseigentümer verschickt werden. Für die Grundsteuer A (das betrifft die Betriebe der Land- und Forstwirtschaft) beträgt der Hebesatz wie bisher 240 Prozent, für die Grundsteuer B (alle sonstigen Grundstücke) liegt der Hebesatz weiter bei 620 Prozent.