Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Nie wieder 2020
Das abgelaufene Jahr war auch in Mönchengladbach eine Ansammlung an Monaten mit unerwünschten Entwicklungen. Die wiederholen sich 2021 nicht, wenn wir uns an ein paar Vorsätze erinnern.
Man kann sich im Nachhinein nur wundern, dass uns auch im vergangenen Jahr nicht der Himmel auf den Kopf gefallen ist. Denn nach zwölf Monaten 2020 haben sich Fachleute darauf geeinigt, dass das abgelaufene Jahr in naher Zukunft an Unerwünschtheit kaum mehr zu überbieten sein wird. Wobei es aus der Neujahrsnacht immerhin eine schöne Erkenntnis gibt: Das Böllerverbot in weiten Teilen der Stadt hat die sinnlose Knallerei an Silvester als unsachgemäße Behandlung des Jahresübergangs entlarvt – nur die Böller, nicht ein gutes Feuerwerk. Auch wenn hier und da gezündet wurde, jeder Rumms weniger tat gut. Erstaunlich, dass 2020 eine solche Pointe gesetzt hat, wo es doch eigentlich eine ziemlich heruntergekommene Ansammlung an Monaten gewesen ist. Einigen wir uns darauf: Nie wieder 2020. Und 2021 muss alles besser werden. Damit wir alle zum Gelingen beitragen können, folgt eine lose Sammlung guter Vorsätze, die zur Nachahmung empfohlen werden.
Die Mund-Nase-Maske ist ein konstanter Begleiter in unserem Leben geworden. Der schützende Stoff vor den Atemwegen hat sich zu einer Selbstverständlichkeit entwickelt. Es ist nur bedauerlich, dass manche von uns ihn unterm Kinn oder nur über dem Mund für angemessen platziert halten. Dabei bedarf es keiner allzu komplizierten Gesichtsakrobatik, den Lappen Stoff über Mund und Nase gleichzeitig zu ziehen. Das gelingt schon sehr vielen, und vielleicht versuchen wir das 2021 auch wirklich alle einmal.
Es mag sein, dass wir als Kind Angst vor einer Spritze hatten. Es wäre aber gut, wenn möglichst viele von uns diese Pein 2021 überwinden und sich den Impfstoff gegen das Virus spritzen lassen. Natürlich ist das die Entscheidung eines jeden einzelnen, die man respektieren muss. Aber jeder und jede, die „nein“sagen, sollten sich vorher sehr gründlich überlegen, wie sie ihrer Verantwortung gegenüber ihren Verwandten und Freunden gerecht werden wollen, wenn sie die Injektion ablehnen. Eine Antwort im Sinne von „ich bin Impfgegner“reicht da nicht und wäre eine Respektlosigkeit gegenüber denen, die einen lieben Menschen an die Pandemie verloren haben.
Was in den zurückliegenden Monaten am meisten gefehlt hat, das ist die Geselligkeit, die den Niederrheiner ein Stück weit ausmacht. Es wäre eine gute Idee, dass wenn es wieder möglich und verantwortbar ist, wir alle wieder regelmäßiger in unsere Kneipen, Restaurants und Bars gehen und Begegnungen erleben. Das sind wir auch den Wirten schuldig, denen wir mit Schließungen und Lockdowns im vergangenen Jahr mit am meisten zugemutet haben, so notwendig es auch ist. Viele von uns werden festgestellt haben: Ein Leben ohne Karnevalssitzung, ohne Schützenfest, ohne unbeschwerte Feier ist zwar möglich, aber sinnlos – zumindest auf Dauer.
Aber der wichtigste Vorsatz: Wir sollten weiter so rücksichtsvoll, einsichtig und langmütig sein, wie es die allermeisten Gladbacher bisher auch schon gewesen sind, wenn es darauf ankommt und das Wohl der Anderen auf dem Spiel steht. Dann wiederholt sich 2020 wirklich nicht. Bleiben wir 2021 einfach gesund!