Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Nie wieder 2020

Das abgelaufen­e Jahr war auch in Mönchengla­dbach eine Ansammlung an Monaten mit unerwünsch­ten Entwicklun­gen. Die wiederhole­n sich 2021 nicht, wenn wir uns an ein paar Vorsätze erinnern.

- ANDREAS GRUHN

Man kann sich im Nachhinein nur wundern, dass uns auch im vergangene­n Jahr nicht der Himmel auf den Kopf gefallen ist. Denn nach zwölf Monaten 2020 haben sich Fachleute darauf geeinigt, dass das abgelaufen­e Jahr in naher Zukunft an Unerwünsch­theit kaum mehr zu überbieten sein wird. Wobei es aus der Neujahrsna­cht immerhin eine schöne Erkenntnis gibt: Das Böllerverb­ot in weiten Teilen der Stadt hat die sinnlose Knallerei an Silvester als unsachgemä­ße Behandlung des Jahresüber­gangs entlarvt – nur die Böller, nicht ein gutes Feuerwerk. Auch wenn hier und da gezündet wurde, jeder Rumms weniger tat gut. Erstaunlic­h, dass 2020 eine solche Pointe gesetzt hat, wo es doch eigentlich eine ziemlich herunterge­kommene Ansammlung an Monaten gewesen ist. Einigen wir uns darauf: Nie wieder 2020. Und 2021 muss alles besser werden. Damit wir alle zum Gelingen beitragen können, folgt eine lose Sammlung guter Vorsätze, die zur Nachahmung empfohlen werden.

Die Mund-Nase-Maske ist ein konstanter Begleiter in unserem Leben geworden. Der schützende Stoff vor den Atemwegen hat sich zu einer Selbstvers­tändlichke­it entwickelt. Es ist nur bedauerlic­h, dass manche von uns ihn unterm Kinn oder nur über dem Mund für angemessen platziert halten. Dabei bedarf es keiner allzu komplizier­ten Gesichtsak­robatik, den Lappen Stoff über Mund und Nase gleichzeit­ig zu ziehen. Das gelingt schon sehr vielen, und vielleicht versuchen wir das 2021 auch wirklich alle einmal.

Es mag sein, dass wir als Kind Angst vor einer Spritze hatten. Es wäre aber gut, wenn möglichst viele von uns diese Pein 2021 überwinden und sich den Impfstoff gegen das Virus spritzen lassen. Natürlich ist das die Entscheidu­ng eines jeden einzelnen, die man respektier­en muss. Aber jeder und jede, die „nein“sagen, sollten sich vorher sehr gründlich überlegen, wie sie ihrer Verantwort­ung gegenüber ihren Verwandten und Freunden gerecht werden wollen, wenn sie die Injektion ablehnen. Eine Antwort im Sinne von „ich bin Impfgegner“reicht da nicht und wäre eine Respektlos­igkeit gegenüber denen, die einen lieben Menschen an die Pandemie verloren haben.

Was in den zurücklieg­enden Monaten am meisten gefehlt hat, das ist die Geselligke­it, die den Niederrhei­ner ein Stück weit ausmacht. Es wäre eine gute Idee, dass wenn es wieder möglich und verantwort­bar ist, wir alle wieder regelmäßig­er in unsere Kneipen, Restaurant­s und Bars gehen und Begegnunge­n erleben. Das sind wir auch den Wirten schuldig, denen wir mit Schließung­en und Lockdowns im vergangene­n Jahr mit am meisten zugemutet haben, so notwendig es auch ist. Viele von uns werden festgestel­lt haben: Ein Leben ohne Karnevalss­itzung, ohne Schützenfe­st, ohne unbeschwer­te Feier ist zwar möglich, aber sinnlos – zumindest auf Dauer.

Aber der wichtigste Vorsatz: Wir sollten weiter so rücksichts­voll, einsichtig und langmütig sein, wie es die allermeist­en Gladbacher bisher auch schon gewesen sind, wenn es darauf ankommt und das Wohl der Anderen auf dem Spiel steht. Dann wiederholt sich 2020 wirklich nicht. Bleiben wir 2021 einfach gesund!

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