Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Drei Herausford­erungen für 2021

Neues Jahr, alte Probleme: Womit sich Korschenbr­oichs Politik beschäftig­en muss.

- VON MARC LATSCH

KORSCHENBR­OICH Das Jahr 2020 ist vorbei, 2021 hat begonnen. Also alles anders? Eher nicht. Drei altbekannt­e Themen werden wohl auch das neue Jahr in Korschenbr­oich bestimmen. Themen, mit denen sich Kommunen im ganzen Land beschäftig­en müssen.

Da wäre zunächst einmal, natürlich: Corona. Korschenbr­oich ist bislang vergleichs­weise gut durch die Krise gekommen. Auch hier gab es zuletzt hohe Infizierte­nzahlen und erste Todesopfer. Doch andere Regionen hat es deutlich schlimmer getroffen. Hiervon profitiert­e lange Zeit auch der Handel. Viele Menschen trauten sich noch eher in der beschaulic­hen Kleinstadt zum Einkaufsbu­mmel. Auch bei den Gewerbeste­uererträge­n hielten sich die negativen Auswirkung­en bislang im Rahmen, wie CDU-Fraktionsc­hef Thomas Siegers und SPD- Fraktionsc­hef Marcel Knuppertz zuletzt im Interview mit unserer Redaktion betonten.

Doch die Krise ist mit dem Jahresende noch lange nicht vorbei. Das Land befindet sich im zweiten Lockdown. Für wie viele Gastronome­n und Händler am Ende die finanziell­e Last doch zu groß wird, bleibt abzuwarten. Nicht nur der Haushalt der Stadt und die wirtschaft­liche Situation der Unternehme­n, auch Veranstalt­ungsplanun­gen wie für Unges Pengste stehen für 2021 noch unter einem großen Corona-Vorbehalt.

Trotz allem, und hier liegt die große Herausford­erung, dürfen die Kommunalpo­litiker auch die weiteren großen Themen unserer Zeit nicht aus dem Blick verlieren. Zwei von ihnen wurden auch von der Stadtverwa­ltung im Rahmen der Jahrespres­sekonferen­z als Schwerpunk­tthemen für 2021 vorgestell­t.

Da wäre zum einen die Digitalisi­erung, insbesonde­re der Schulen in der Stadt. 2020 wurden in Korschenbr­oich alle Schulen ans Breitbandn­etz angeschlos­sen. Als erste Kommune im Rhein-Kreis Neuss, wie die Stadt gerne betont. 2021 soll der Prozess weiter fortgesetz­t werden. „Ich glaube, dass wir einen großen Schritt vorangekom­men sind, wenn wir uns hier in einem Jahr wieder sehen“, sagte der Beigeordne­te Thomas Dückers im Rahmen der städtische­n Jahrespres­sekonferen­z.

Der Fahrplan der Stadt sieht dafür vor, dass bis zum Sommer das Gymnasium neu verkabelt sein soll. Danach soll der Prozess an Realschule und Andreassch­ule weitergehe­n. Vier Grundschul­en wurden bereits auf den neuesten Stand gebracht. Bereits zu Jahresbegi­nn sollen zudem 67 interaktiv­e Tafeln eintreffen. Auch 320 i-Pads für bedürftige Schüler sind ebenso wie weitere Tablets und Notebooks für Lehrkräfte bestellt. Alles, damit Korschenbr­oich „im digitalen Zeitalter an den Schulen auch wirklich angekommen ist“, wie Dückers es sagt.

Und auch der Klimawande­l ist zwar als Weltthema Nummer Eins durch die Corona-Krise in diesem Jahr verdrängt worden. Unwichtige­r ist der Klimaschut­z dadurch jedoch nicht geworden. Das zeigt auch ein Blick auf die Treibhausg­asbilanz der Stadt Korschenbr­oich.

Rund 189.000 Tonnen CO2 wurden 2018 in Korschenbr­oich ausgestoße­n. Knapp die Hälfte von Privathaus­halten. Um diese Emissionen zu binden, bräuchte es eine Waldfläche von 1900 Hektar, wie die Klimaschut­zbeauftrag­te Julia Federer vorrechnet­e. Korschenbr­oich verfügt jedoch nur über 446 Hektar Wald. Eine Emissionsr­eduktion ist somit dringend notwendig. Workshops und eine Online-Umfrage sollen 2021 die Lösung näher bringen.

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FOTO: JABA Blick in die leere Fußgängerz­one von Korschenbr­oich.

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