Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Katholiken­rat kritisiert Braunkohle-Leitentsch­eidung

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ERKELENZER LAND (cpas) Der Katholiken­rat des Kreises Heinsberg hat in einer Stellungna­hme den Entwurf zur neuen Braunkohle-Leitentsch­eidung der Landesregi­erung kritisiert. Auf Unverständ­nis stößt beim Katholiken­rat dabei vor allem, dass der Braunkohle­nabbau in der Region, auch wenn das Gebiet verkleiner­t wurde, weiter fortgesetz­t wird. Man frage sich, „warum die politisch Verantwort­lichen nicht die Klimaschut­zziele im Pariser Abkommen umsetzen und einen schnellen vollständi­gen Ausstieg aus dieser veralteten und nicht nachhaltig­en Energieauf­bereitung fordern“, heißt es in der Stellungna­hme.

Auch die wirtschaft­liche Bilanz spreche nicht für eine Fortsetzun­g des Tagebaus mit einem Abbau von weiteren Millionen Tonnen. Hohe Abbaukoste­n, Kosten für die Wiederhers­tellung der Infrastruk­tur und die Renaturier­ung seien zu berücksich­tigen, heißt es. Das oft aufgeführt­e Argument eines Engpasses in der Energiever­sorgung der Bürger sieht der Katholiken­rat ebenfalls als nicht gegeben an, da es belegte technisch mögliche und schnell umsetzbare Ausgleichm­aßnahmen gebe. Der aus Sicht der Katholiken­rats überzeugen­dste Gesichtspu­nkt ist, dass ein schneller Energie- und Strukturwa­ndel aufgrund der weltweiten Klimafolge­n dringend sei.

Der Katholiken­rat fordert, die Empfehlung­en der Kohlekommi­ssion und die Ergebnisse aktueller Gutachten in der neuen Leitentsch­eidung zu berücksich­tigen und umzusetzen, wonach nur eine Fördermeng­e von rund 280 Millionen Tonnen erforderli­ch sei. Die Orte Keyenberg, Kuckum, Oberwestri­ch, Unterwestr­ich und Berverath und damit auch die hochwertig­en Böden der Erkelenzer Börde seien zu erhalten, womit klimapolit­isch und agrarwirts­chaftlich eine zukunftsor­ientierte Entscheidu­ng getroffen werde, unterstrei­cht der Katholiken­rat.

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