Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
470 Tablets für die Jüchener Schulen
Die Stadt will die Digitalisierung ihrer Bildungseinrichtungen vorantreiben. Im Frühjahr sollen alle Standorte Glasfaseranschluss haben. Zudem hat die Verwaltung bereits Hunderte Geräte für Schüler und Lehrer bestellt.
Die Stadt will die Digitalisierung ihrer Schulen vorantreiben. Im Frühjahr sollen alle Standorte Glasfaseranschluss haben.
JÜCHEN Die Corona-Pandemie und der Online-Unterricht zeigen: Digitale Unterstützung wird im Schulunterricht immer wichtiger. Voraussichtlich im Februar sollen unter anderem 470 Tablets dem Gymnasium, der Gesamtschule und den drei Jüchener Grundschulen zur Verfügung gestellt werden. Das ist einer von mehreren Bausteinen für die digitale Zukunft.
„Wir sind bei der Digitalisierung unserer Schulen gut aufgestellt“, betont Bürgermeister Harald Zillikens. Wichtiges ist bereits getan oder steht vor dem Abschluss. „Die Installation einer strukturierten EDV-Verkabelung ist in allen Schulgebäuden abgeschlossen“, erläutert Stadtsprecher Norbert Wolf. Noch nicht ganz so weit ist die Stadt beim Glasfaseranschluss, über den bereits das Gymnasium und der Gesamtschulstandort an der Stadionstraße sowie die Grundschule in Jüchen verfügen. Die übrigen Schulen sollen jetzt folgen. „Der Zeitplan sieht vor, dass der Anschluss für den Gesamtschulstandort in Hochneukirch und die benachbarte Grundschule Ende Januar freigeschaltet wird“, kündigt Harald Zillikens an. Auch die Lindenschule in Gierath und Stessen soll im Frühjahr ans Glasfasernetz angeschlossen werden.
Damit sind wichtige Voraussetzungen für digitalen Unterricht geschaffen. Hinzu kommen die Endgeräte. Am Gymnasium sind 91 Tablets und 17 Notebooks vorhanden. An der Gesamtschule können bislang sieben Tablet-Koffer in Jüchen und vier weitere in Hochneukirch im Unterricht genutzt werden. In Kürze sollen es erheblich mehr Endgeräte sein. Im Sommer hatte das Land Nordrhein-Westfalen angesichts der Pandemie und des Online-Unterrichts ein Sofortausstattungsprogramm aufgelegt. 126.200 Euro daraus sollen für die Versorgung von Schülern „mit Bedarf zum Ausgleich sozialer Ungleichgewichte“nach Jüchen fließen, 26.000 Euro finanziert die Stadt zusätzlich. Insgesamt sollen 325 Tablets für alle Schulen beschafft werden. Laut dem an den Schulen errechneten Bedarf soll das Gymnasium 60 und die Gesamtschule 125 Geräte erhalten, die drei Grundschulen insgesamt 140. Verschiebungen sind je nach Bedarf möglich. Der Zuschuss sind bewilligt. Zudem werden aus einem anderen Landesprogramm 145 Tablets und 48 Laptops für die Lehrer angeschafft. Der Zuwendungsbescheid über 96.000 Euro liegt im Rathaus bereits vor.
Beschaffen kann die Stadt die 518 Tablets und Laptops im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung des IT-Dienstleisters ITK Rheinland. Laut ITK hat es Probleme bei Herstellern und Lieferanten gegeben, so dass die Lieferung erst 2021 beginnen könne. Der derzeitige Zeitplan laut Stadtverwaltung: „Die Geräte sollen in der zweiten Januar-Hälfte bei der Stadt angeliefert und im Februar den Schulen zur Verfügung gestellt werden“, sagt Bürgermeister Harald Zillikens. Doch er gibt auch zu bedenken. „Wir sind vom Lieferanten abhängig.“
Bei dieser Tablet-Lieferung soll es nicht bleiben. Im Rahmen des Digital-Pakts NRW sind weitere 720.300 Euro für die digitale Ausstattung an Schulen in Jüchen vorgesehen. Auch hierbei zahlt die Stadt weitere zehn Prozent hinzu. Eine Bedingung für die Förderung war, dass jede Schule ein technisch-pädagogisches Einsatzkonzept erstellt.. „Die Konzepte liegen bei der Bezirksregierung vor“, sagt Zillikens.
Das Digital-Pakt-Paket umfasst drei große Positionen: Zum einen wird Präsentationstechnik für den Unterricht beschafft, beispielsweise Beamer oder interaktive Tafeln für Fachräume. Darüber hinaus stehen digitale Arbeitsgeräte – angefangen von 3D-Druckern über Minicomputer und Kamerasysteme bis zu Elektronischen Mikroskopen auf der Anschaffungsliste. Die Ausstattung der Schulen variiert je nach dem erstellten Konzept. Dritter Posten ist der Kauf weiterer Notebooks und Tablets samt Zubehör. Nach Auskunft der Stadtverwaltung stehen hierfür für jede Schule 25.000 Euro bereit. Die Beschaffung ist bis Ende 2021 vorgesehen, die Zahl der Geräte steht noch nicht fest..