Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Ältere Schüler zu Hause lassen

- VON KIRSTEN BIALDIGA

Niemand weiß aktuell genau, wie die Infektions­lage in Deutschlan­d ist. Wie viele Menschen sich über die Feiertage angesteckt haben, kann selbst das Robert-Koch-Institut nicht sagen. Ob die Zahlen zurückgega­ngen sind oder sprunghaft steigen, wird sich frühestens Ende dieser Woche erweisen.

Damit nicht genug: Bisher ist in Deutschlan­d auch nicht einzuschät­zen, wie weit und wie schnell sich die britische Mutation des Virus verbreitet. In Großbritan­nien hat es einheimisc­hen Medien zufolge dazu geführt, dass die Krankenhäu­ser überlastet sind und inzwischen auch jüngere Menschen schwer erkranken. Nordrhein-Westfalens Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) betonte am Montag, er nehme die mutierte Variante sehr ernst.

In dieser unübersich­tlichen Lage wäre es unverantwo­rtlich, die Schulen vom kommenden Montag an für alle wieder zu öffnen. Insbesonde­re die älteren Jahrgänge sollten zunächst von zu Hause unterricht­et werden. Dabei muss wöchentlic­h geprüft werden, ob die Infektions­lage Präsenzunt­erricht wieder zulässt.

Schwierige­r zu beantworte­n ist die Frage, ob auch die Schüler der Klassen eins bis sieben vorerst zu Hause bleiben sollten. Denn jüngere Kinder tun sich schwerer mit dem Distanzler­nen und müssen noch betreut werden. Auch galten sie bisher als weniger ansteckend – was neuere Studien allerdings zu widerlegen scheinen.

Die Unsicherhe­iten allenthalb­en zeigen vor allem eines: Wie wichtig es ist, das Impftempo entscheide­nd zu steigern. Und noch einmal darüber nachzudenk­en, ob Impfungen Lehrern nicht viel früher offenstehe­n sollten. Zumindest jenen Lehrern – und auch Schülern –, die wegen Vorerkrank­ungen zu einer Risikogrup­pe gehören.

BERICHT IN NRW-HEIMEN BLEIBT IMPFSTOFF LIEGEN, TITELSEITE

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