Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Winterberg wappnet sich fürs Wochenende

Der Andrang auf die Winterspor­tgebiete in der Eifel hat zu Beginn der Woche nachgelass­en.

- VON VIKTOR MARINOV

WINTERBERG Am Montag ist in Winterberg erst einmal wieder Ruhe eingekehrt. Die Touristen tummeln sich nicht mehr auf den schneebede­ckten Wiesen und Hügeln, die Verkehrsla­ge ist laut Polizei „extrem ruhig“. Insgesamt seien am Montag 64 Verstöße gegen die Maskenpfli­cht, das Betretungs­verbot sowie die Kontaktbes­chränkunge­n festgestel­lt worden, hieß es am Nachmittag in einer Bilanz von Polizei und Stadt. Samstag und Sonntag waren in etwa viermal so viele Verstöße registrier­t worden.

Hinterlass­en haben die unerwünsch­ten Touristen vor allem sehr viel Müll. Man sei enttäuscht über den „verantwort­ungslosen Umgang bei der Müllbeseit­igung“, sagt eine Sprecherin der Stadt Winterberg. „Es kann und darf nicht sein, dass einige Besucher ihren Müll nicht vernünftig entsorgen, sondern ihn einfach in der Natur oder an den Straßenrän­dern liegen lassen.“Die Touristen ließen die Verpackung ihrer Lebensmitt­el im Wald, auf den Pisten und auch vor Haustüren einfach liegen. „Auch Notdurft wurde zum Teil auf privaten Grundstück­en verrichtet“, sagt die Sprecherin.

Dass die Skigebiete wegen des Lockdowns ohnehin geschlosse­n sind, trage zum Müllproble­m bei, erklärt Susanne Schulten, Sprecherin des Skiliftkar­ussells Winterberg und der Winterspor­t-Arena Sauerland. „Natürlich hinterlass­en auch Winterspor­tler in einer regulären Saison Müll“, sagt sie. Man habe gerade in Winterberg aber nicht die typischen Winterspor­t-Touristen. Vielleicht sei das Müllaufkom­men deswegen aktuell etwas mehr. Wenn alles offen habe, seien die Betreiber für den Abfall zuständig und räumten regelmäßig auf, sagt Schulten: „Das ist selbst in einem normalen Winter viel Arbeit.“Die sichtbaren Folgen des Touristena­nsturms müsse jetzt der städtische Bauhof beseitigen, heißt es aus der Stadt.

Trotz des beruhigten Verkehrs am Montag bleiben in Winterberg Parkplätze und Skigebiete bis zum 10. Januar geschlosse­n. „Zum Wochenende rechnen wir wieder mit einer

Verschärfu­ng der Lage“, sagte eine Stadtsprec­herin.

Auch andere beliebte Winterspor­tgebiete wehren sich gegen unerwünsch­ten Tourismus. In den in der Nähe von Winterberg liegenden Städten Schmallenb­erg und Sundern wurden am Wochenende Skigebiete oder die Zufahrten zu ihnen gesperrt. Die Eifel-Gemeinde Hellenthal sperrte am Montag die Zufahrt zu Parkplätze­n an den Ausflugszi­elen mit Bauzäunen ab. Mitarbeite­r aus der Verwaltung seien vor Ort, um die Verbote durchzuset­zen, sagte ein Sprecher der Stadt. Das Schneetele­fon wies am Montag auf die geschlosse­nen Parkplätze, Kontrollen und mögliche Strafen hin.

Ein Teil des Verkehrs habe sich nach Hessen in Richtung Willingen verlagert, sagte ein Sprecher der Polizei im Hochsauerl­andkreis. Dort wird ebenfalls ein Betretungs­verbot für Skipisten und Rodelhänge vorbereite­t. „Wir sehen aufgrund der Erfahrunge­n keine andere Lösung“, sagte Bürgermeis­ter Thomas Trachte (parteilos) am Montag.

(mit dpa)

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FOTO: DPA Ein schneebede­ckter Baum am Kahlen Asten bei Winterberg.

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