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„You’ll Never Walk Alone“-Sänger ist tot
Der Brite Gerry Marsden ist gestorben. Mit seinem Hit bleibt er nicht nur Fußballfans in Erinnerung.
LIVERPOOL (dpa) Sein Name war nicht jedem Musikfan geläufig – doch seinen größten Hit können wohl die allermeisten mitsingen. Der Sänger der berühmten Hymne „You’ll Never Walk Alone“, Gerry Marsden, ist am Sonntag im Alter von 78 Jahren gestorben.
„Gerry starb heute nach kurzer Krankheit, die in keiner Weise mit Covid-19 in Verbindung stand. Seine Frau, Töchter und Enkelkinder sind am Boden zerstört“, teilte Marsdens Familie am Sonntagabend mit. Der Pop-Veteran, der bereits mehrere Operationen hinter sich hatte, war am zweiten Weihnachtstag mit einem Herzleiden ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Berühmt wurde Marsden als Sänger der britischen Pop-Band Gerry and The Pacemakers („How Do You
Do It?“, „I Like It“) in den 60er-Jahren. Mit den noch berühmteren Beatles teilte sich die Band nicht nur die Heimatstadt Liverpool, sondern auch den Manager Brian Epstein und den Produzenten George Martin.
„You‘ll Never Walk Alone“wurde nicht nur zum britischen Nummereins-Hit
und zur offiziellen Hymne des FC Liverpool – bis heute wird das Lied weltweit in Stadien gesungen. Der FC Liverpool würdigte den Sänger bei Twitter: „Mit großer Trauer erfahren wir von Gerry Marsdens Tod“, schrieb der Club. „Gerrys Worte werden für immer bei uns sein. You’ll Never Walk Alone.“
In einem Interview, das der Club 2013 auf seiner Homepage veröffentlicht hatte, erinnerte sich Marsden daran, wie das Lied zur Hymne wurde. Vor dem Anstoß seien immer die aktuellen Top-Ten-Hits gespielt worden, darunter eine Zeitlang auch „You’ll Never Walk Alone“. „Als es aus den Top Ten flog, nahmen sie das Lied von der Wiedergabeliste, und vor dem nächsten Match riefen die Fans auf der Tribüne: „Wo ist unser Lied?“Also mussten sie es wieder auflegen“, erzählte Marsden. „Ich bekomme immer noch bei jedem Spiel Gänsehaut, wenn das Lied kommt.“
Sein Song wird längst auch in zahlreichen anderen Stadien gespielt. So wurde Marsden beispielsweise von Borussia Dortmund gewürdigt. „Ruhe in Frieden“, schrieb der BVB auf Englisch. „Deine Worte werden für immer in Dortmund weiterleben.“