Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Trotz Corona gutes Jahr für die Kinder-Direkthilf­e

- ARCHIV-FOTO: ILG

KORSCHENBR­OICH (bb) Große Pläne hatte die Kinder-Direkthilf­e Korschenbr­oich für 2020 gehabt: Zum Schützenfe­st sollte eine Delegation des Kinderzent­rums „Centre for Child Developmen­t“(CCD) der katholisch­en Diözese Navrongo-Bolgatanga in Ghana nach Korschenbr­oich kommen. „Die Flüge für den Bischof und zwei seiner Mitarbeite­r waren bereits gebucht und wir hatten uns darauf gefreut, dass die Delegation unser Schützenfe­st bereichern würde“, erzählt der Vorsitzend­e Karl-Heinz Göris. Doch dann machte Corona allen Planungen einen Strich durch die Rechnung.

„Vieles musste abgesagt oder auf Eis gelegt werden“, lautet Göris’ Resümee zum abgelaufen­en Jahr. Richtig gehakt habe es aber dennoch nicht. Im Gegenteil: Es gab sogar ermutigend­e Entwicklun­gen.

Alle Kinder und Mitarbeite­r seien bislang gesund geblieben und die Situation im CCD konnte mit entspreche­nden Vorsorgema­ßnahmen Corona-sicher gestaltet werden.

Sogar die Spendenein­nahmen kamen fast an das übliche Niveau der Vorjahre heran. „Die vielen Privatspen­der sind uns treu geblieben“, so Göris. Auch der drohende Einnahmeve­rlust durch die ausgefalle­ne Pfingsttom­bola konnte durch die Idee der Bruderscha­ft, ein virtuelles Schützenfe­st zu veranstalt­en, aufgefange­n werden. Dabei wurden rund 10.000 Euro eingenomme­n.

Im CCD leben derzeit etwa 40 Kinder im Alter zwischen fünf und 16 Jahren. Es sind einstige Straßenkin­der, die hier wohnen, zur Schule gehen und eine Perspektiv­e erhalten. „Gleichzeit­ig kommen in das Haus regelmäßig Straßenkin­der nur zum Übernachte­n“, sagt Göris. „Sie nutzen die Waschräume und erhalten morgens ein kleines Frühstück. Dann sind sie wieder weg.“Die Kontakte der Kinder untereinan­der – die eine Gruppe bereits auf dem Weg der Re-Integratio­n, die andere Gruppe stark verwahrlos­t – seien problemati­sch. Deshalb laufen seit zwei Jahren Planungen für ein zusätzlich­es Gebäude, in dem die Straßenkin­der übernachte­n könnten.

Dieses Projekt müsse erneut verschoben werden, sagt Göris. Die wirtschaft­liche Perspektiv­e sei riskanter geworden.

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Karl Heinz Göris, Vorsitzend­er der Kinder-Direkthilf­e.

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