Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Bayern-Besieger Bensebaini ist rechtzeitig zurück
Der Algerier feierte in Bielefeld sein Comeback. Beim kommenden Gegner weckt sein Name unangenehme Erinnerungen.
Ramy Bensebaini ist wieder da. Bei Borussias 1:0-Sieg bei Arminia Bielefeld feierte der Linksverteidiger sein Comeback nach der Corona-Infektion, die er nach der Länderspielreise mit Algerien nach Simbabwe Mitte November hatte. Er hatte Symptome und Borussia ging die Sache mit seiner Rückkehr sehr vorsichtig an. Während der letzten zehn Minuten stand er in Ostwestfalen auf dem Platz und half am Ende seinem Team, den 1:0-Vorsprung zu verteidigen.
Dazu gehörte auch, dass er den Ball einmal einfach auf die Tribüne drosch, um Zeit zu gewinnen, schmucklos, pragmatisch. Wenn es um den Erfolg geht, ist eben auch mal die einfache Klinge gefragt. Bensebaini ist aber auch ein feiner Fußballer, er kann beides, und er kann auch mal richtig unangenehm sein für seine Gegenspieler. Wegen dieser Faktoren ist er wichtig für Borussia.
Wie sehr einer wie er ein Team antreiben kann, zeigte Bensebaini am 7. Dezember 2019. Borussia spielte gegen die Bayern und war klar unterlegen. Dann kamen die 60. Minute und Bensebaini, der mit dem Kopf einen Eckball von Jonas Hofmann ins Tor wuchtete. Und schließlich, nachdem in der Nachspielzeit Marcus Thuram im Strafraum zu Boden gegangen war, schoss er auch den fälligen Elfmeter an Manuel Neuer vorbei ins Tor zum 2:1-Sieg der Gladbacher.
Da die Bayern danach bis zum 1:4 bei 1899 Hoffenbeim am 27. September 2020 nicht mehr verloren, blieb der Borusse über Monate der letzte Bayern-Schreck. Nun kehrte ausgerechnet er passend zum Topspiel am Freitag zurück. Dass er gleich ein Thema für die Startelf ist, um dem Triple-Gewinner gehörigen Respekt einzuflößen, ist eher unwahrscheinlich. Rose plant offenbar weiterhin eine behutsame Re-Intergration Bensebainis.
„Das waren heute mal zehn Minuten,
er hat bislang dreimal mit der Mannschaft trainiert. Der Junge war körperlich in einem richtigen Loch. Wir müssen schauen, wie der Körper sich verhält und, dass es muskulär nicht irgendwann ein Thema wird. Aber ich glaube, jeder Trainingstag und jede Einsatzminute hilft ihm. Und dann müssen wir schauen, wie schnell er auf 60, 70, 80, 90 Minuten kommt“, sagte Trainer Marco Rose in Bielefeld.
Dennoch: Bayern-Besieger Bensebaini wird, so es keinen gesundheitlichen Rückschlag gibt, am Freitag im Topspiel dabei sein. Selbst auf der Bank wäre es eine kleine Drohgebärde in Richtung der Bayern, ihn in der Hinterhand zu haben. Denn wenn Niederlagen so seltene Ereignisse sind, vergisst man die Protagonisten des Gegners in jenen Spielen nicht einfach so.