Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Al Capone vorzeitig aus der Haft entlassen
Alphonse „Al“Capone hatte seine Geschäfte mit illegalem Glücksspiel, Prostitution, Schutzgelderpressung und – vor allem – mit der Einfuhr und dem Verkauf von Alkohol während der Prohibition gemacht. Er hatte auch vor Mord nicht zurückgeschreckt und war in der Hierarchie des organisierten Verbrechens nahezu unaufhaltsam aufgestiegen. Damit hatte er sich den Ruf eines Jahrhundertverbrechers erarbeitet. Und doch konnten die Strafverfolgungsbehörden in Chicago ihm keine seiner kriminellen Machenschaften nachweisen. Bis auf wenige kurze Haftstrafen blieb der Gangsterboss bis 1931 unbehelligt. Dann kam es zum Prozess. Doch Capone stand nicht wegen Prohibitionsverbrechen oder wegen Mordes vor Gericht – die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen Steuervergehen angeklagt. Im Herbst 1931 wurde Capone wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt. Anfangs versuchte Capone noch, seine Geschäfte aus dem Gefängnis heraus weiterzuführen. Dann jedoch verlegte man ihn auf die berüchtigte Gefängnisinsel Alcatraz. Dort war er von der Außenwelt nahezu abgeschnitten. Die Gefängnisdirektion versuchte auch, seinen Einfluss bei den anderen Insassen zu schwächen. In der Folge sank das Ansehen des ehemaligen Verbrecherbosses. Capone litt unter seinem schwindenden Status ebenso wie an der Syphilis, die im Gefängnis nicht ausreichend behandelt werden konnte. Am 6. Januar 1939 wurde Al Capone wegen guter Führung vorzeitig entlassen. Er konnte nie an seine alten Zeiten anknüpfen und starb 1947 im Alter von 48 Jahren vermutlich an den Folgen seiner chronischen Erkrankung.