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Herford fordert vom Land klare Corona-Regeln

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DÜSSELDORF (vima) Nach dem jüngsten Beschluss von Bund und Ländern stehen Städte und Kreise mit einer besonders hohen Inzidenz im Fokus. Auch wenn aktuell keine Stadt die Inzidenzwe­rt-Grenze von 200 überschrei­tet, beraten die Kommunen bereits jetzt über die neuen Maßnahmen. Insbesonde­re die beschlosse­ne Beschränku­ng des Bewegungsr­adius sorgt für Diskussion­en. Jürgen Müller (SPD), Landrat im Kreis Herford, wünscht sich vom Land Nordrhein-Westfalen zeitnahe Regelungen – und setzt der Landesregi­erung eine Frist bis Donnerstag.

Man brauche „handfeste und nachvollzi­ehbare Grundlagen, um handeln zu können“, sagt Müller. Der Kreis Herford gehört zu den Orten mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz in NRW, Stand Mittwoch liegt sie dort bei rund 170. Die Entscheidu­ng für einen verlängert­en Lockdown teile er, sagt Müller. Er könne aber verstehen, dass viele deshalb „beunruhigt, besorgt oder auch verärgert“seien. Deswegen müsse das Land die beschlosse­nen Maßnahmen zeitnah in Recht umsetzen. Nach den gemeinsame­n Beschlüsse­n von Bund und Ländern dauert es in der Regel einige Tage, bis die einzelnen Länder auf dieser Basis ihre jeweiligen Corona-Schutzvero­rdnungen veröffentl­ichen. Die aktuelle NRW-Verordnung gilt noch bis zum 10. Januar.

Auch im Kreis Höxter, in dem die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 179 liegt, denkt man die jetzt beschlosse­nen Beschränku­ngen bereits mit. „Es ist möglich, dass der Inzidenzwe­rt im Laufe der Woche über 200 ansteigt“, sagt der Leiter des dortigen Corona-Krisenstab­s, Matthias Kämpfer. Sollte das passieren, würden in Höxter zusätzlich­e Beschränku­ngen in Kraft treten, sagt Kämpfer.

Nordrhein-Westfalens Vize-Ministerpr­äsident Joachim Stamp (FDP) bezeichnet­e die 15-Kilometer-Regelung lediglich als „Möglichkei­t“für besonders vom Coronaviru­s betroffene Regionen. Dieser Schritt müsse mit dem Landesgesu­ndheitsmin­isterium besprochen werden, sagte Stamp am Mittwoch in Düsseldorf.

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