Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Auf der Suche nach den besten Jazz-Beats

Der Mönchengla­dbacher Rainer Schumacher macht instrument­ale HipHop-Musik. Dabei benutzt er Jazz-Elemente.

- VON ANIKA PELTZER

MÖNCHENGLA­DBACH Schon als Kind hat Rainer Schumacher Musik gemacht. Alles begann mit zehn Jahren mit der ersten eigenen Gitarre. „Ich bin über meinen Vater zur Musik gekommen“, sagt er. Als Jugendlich­er schlug sein Herz vor allem für Punk-Bands und Metal. Obwohl ihn diese Musik immer noch begeistert, macht der 40-Jährige selbst instrument­ale HipHop-Musik unter dem Namen „Hyde-Beats“: „Das ist eher chillige Musik. Privat höre ich aber tatsächlic­h weiterhin gerne Metal“, sagt Schumacher. Die locker-entspannte Musik, die er selbst macht, sieht er dazu wie einen Ausgleich.

Bei der Produktion seiner eigenen Musik steht der Schaffensp­rozess im Vordergrun­d. Dazu sucht er sich auf Flohmärkte­n oder in Läden Jazz-Platten aus, schaut sich die Künstler und deren Instrument­e an und hört dann rein. „Man merkt schnell, ob was Gutes dabei ist oder nicht. Wenn ich etwas gefunden habe, zerstückel ich die Musik auf dem Rechner und bringe sie in eine neue Reihenfolg­e, so dass etwas Neues entsteht“, sagt der Musiker. An Jazz fasziniert ihn die Freiheit der Musik. „Es wird ja alles einfach nach Gefühl gemacht, und genauso mache ich es mit meinem HipHop auch.“Sein neuestes Album „Basement Lab“hat er in diesem Jahr unter dem HipHop-Label „Postpartum“veröffentl­icht. Passend zum Namen nimmt der Musiker seine Songs im eigenen Keller auf. „Das ist quasi meine Höhle für den Rückzug.“Seine erstes Album veröffentl­ichte er bereits 2016: „Durch eine Party-Reihe der Gladbacher HipHop-Szene im Projekt 42 hat es sich ergeben, dass ich langsam anfing, selbst Kassetten aufzunehme­n“, sagt Schumacher.

Besonders stolz ist er auf den Opener seines neuen Albums „Brainstorm“. Dass seine Musik aus Jazz entsteht und ihm das am Herzen liegt, merkt man auch an Titeln wie „Swingthing“. Die Titel für seine Stücke fallen ihm intuitiv und spontan ein. Text, an dem man sich mit der Namensgebu­ng orientiere­n kann, haben sie ja nicht: „Ein Stück heißt zum Beispiel ,Friend’, weil ich ihn mit einem Freund zusammen produziert habe. Die Ideen kommen einfach so.“Das nächste Album will er mit einem Freund, der rappt, aufnehmen. Mit seiner Musik stand Rainer Schumacher auch schon auf der Bühne des Sparkassen­parks und begleitete den Ein- und Auslass der Corinna-Veranstalt­ung: „Das hat gut gepasst. Die Musik ist eher entspannt für Bars und Lounges, sie ist nichts, um damit groß auf einer Bühne zu stehen“, sagt er.

Neben der Musik beteiligt sich Schumacher auch an verschiede­nen Aktionen. Bei der Veröffentl­ichung seines Albums erhielt er Testpressu­ngen, die er von einem künstleris­ch begabten Freund bemalen ließ und für die Organisati­on „Seebrücke“versteiger­te. „Die Ergebnisse waren super, und durch die Versteiger­ung konnten wir 250 Euro an die Aktion spenden“, freut er sich. Er ist selbst Mitglied der Organisati­on, die sich für die Rettung und Aufnahme von Geflüchtet­en einsetzt. Ihm ist das wichtig. „Man sollte nie die Menschen vergessen, die Hilfe brauchen. Auch nicht in einer Zeit, in der wir selbst Probleme haben“, betont er.

Wenn Rainer Schumacher gerade mal keine Musik macht, arbeitet der 40-Jährige im Maschinenb­au. Oder er verbringt Zeit mit seinen drei Kindern.

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FOTO: BERNIE VAIN Rainer Schumacher mixt Jazz mit HipHop zu chilliger Lounge-Musik.

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