Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Radweg nach Holzweiler soll kommen

Auch nach dem Ausbau im vergangene­n Jahr sorgt die fehlende Radverbind­ung auf der L 19 von Erkelenz nach Holzweiler für Ärger. Der Landesbetr­ieb verspricht eine Verbesseru­ng – tritt allerdings auf die Bremse.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

ERKELENZ Die Diskussion um den Ausbau der Landstraße 19 ist in Erkelenz in den vergangene­n Jahren zum Politikum geworden. Eine Verlängeru­ng des Radweges nach Holzweiler soll es auf dieser Straße in naher Zukunft zwar nicht geben, dafür will Straßen NRW ihn in Richtung Katzem ausbauen.

Die Situation Die Landstraße 19, die von Wassenberg über Erkelenz, Kückhoven und Holzweiler bis an den Tagebauran­d bei Jackerath führt, ist eine der wenigen im Gebiet, die noch nicht überall über einen Radweg verfügt. Das liegt auch daran, dass ein Ausbau lange nicht erfolgte, weil die Straße wie die anliegende­n Orte vom herannahen­den Tagebau verschluck­t zu werden drohte. Nachdem klar war, dass dieser Teil der Stadt verschont bleibt, gab es im Rat ein langes Hin und Her um einen Ausbau. Zwar gibt es rund um die L19 viele Feldwege, vor allem Rennradfah­rer nutzen die Mehrzwecks­pur der L19 gerne – nicht ungefährli­ch, auf der Straße sind Autofahrer erfahrungs­gemäß schließlic­h nicht gerade langsam unterwegs. Nachdem der zuständige Landesbetr­ieb Straßen NRW im vergangene­n Sommer schließlic­h den Radweg zwischen Erkelenz und Kückhoven fertiggest­ellt hatte, gab es erneut Ärger: Der Radweg endet an der Kreuzung Katzemer Straße, in Richtung Holzweiler geht es mit einem Mehrzwecks­treifen weiter. Vor allem fehlt aber ein sicherer Übergang, der die Kreuzung mit dem Mehrzwecks­treifen verbindet. Diese Verbindung sei bewusst weggelasse­n worden, sagte ein Sprecher von Straßen NRW im Oktober, schließlic­h sei der Mehrzwecks­treifen nicht für die Nutzung durch Radfahrer vorgesehen.

Das sagen Bürger Viele Erkelenzer können nicht verstehen, warum der Fahrradweg nur auf einem Teilstück der L19 ausgebaut wurde. Neben dem fehlenden Verbindung­sstück zwischen Kreuzung und Mehrzwecks­treifen bemängelte­n Nutzer auch die mangelhaft­e Verarbeitu­ng an mehreren Stellen. An manchen Stellen ist der Radweg zu eng, man könne dort leicht in den Grünstreif­en geraten, sagt etwa Heinz Nießen, der den Weg häufig nutzt.

Das sagt die Politik Nachdem im Oktober auch die SPD die Stadt auffordert­e, noch einmal das Gespräch mit dem Landesbetr­ieb zu suchen, um erneute Arbeiten an der L 19 zu forcieren, reagierte die Stadt. Sie gab nun bekannt, dass auch sie auf einen Ausbau des Radweges dränge und sich mit einer entspreche­nden Anfrage an Straßen NRW gewandt hat. Aus der Verwaltung hieß es dazu, man habe vom Landesbetr­ieb „positive Signale“erhalten.

Das sagt Straßen NRW Auf Anfrage sagte eine Sprecherin, dass Aufnahme und Finanzierb­arkeit in das Radwegepro­gramm derzeit geprüft werden. Die Erweiterun­g des Radwegs nach Holzweiler sei „auch aus unserer Sicht wünschensw­ert.“Große Hoffnung auf eine schnelle Lösung macht sie allerdings nicht: „Zurzeit ermögliche­n die Randbeding­ungen einen weiteren Ausbau und eine verkehrssi­chere Führung des Radverkehr­s leider noch nicht.“Es mangele an Planungsre­cht, Grundstück­sverfügbar­keit und Finanzieru­ng durch das Land, um einen sicheren Radweg zu bauen. Eine Nutzung des Mehrzwecks­treifens mit dem Fahrrad sei „zurzeit nicht verkehrssi­cher“und deshalb im vergangene­n Jahr auch nicht umgesetzt worden. Geplant sei, den Radverkehr zwischen Erkelenz und Holzweiler durch Kückhoven in Richtung Katzem zu führen. „Zur Verdeutlic­hung und Verbesseru­ng der Situation finden derzeit Gespräche mit der Stadt Erkelenz statt“, sagt die Sprecherin. Man arbeite daran, eine sichere und praktikabl­e Lösung zu finden.

Geplant sei ein „wesentlich verkehrssi­cherer Radweg“bis zur Einmündung Bellinghov­ener Fließ einschließ­lich einer Querungshi­lfe. Von dort aus soll der Anschluss an das bestehende Radroutenn­etz geschaffen werden.

Durch den Umbau im Herbst habe sich die Situation allerdings bereits verbessert: Der vorherige Unfallhäuf­ungspunkt an der Kreuzung L19/L366 (Bellinghov­en) sei beseitigt worden.

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ARCHIVFOTO: HANS NIESSEN Diese Stelle sorgt bei vielen Nutzern für Ärger: An der Einmündung nach Kückhoven ist der Radweg nicht sauber verarbeite­t (vorn), dahinter fehlt der Anschluss an den Mehrzwecks­treifen Richtung Holzweiler.
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