Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Voller Einsatz für das Ehrenamt

Jane Herzberg und Josef Feiter haben in ihrem freiwillig­en Engagement eine Bestimmung gefunden.

- VON MARVIN WIBBEKE

HÜCKELHOVE­N Josef Feiter gefällt es, zur Lambertus gGmbH zu fahren. Er besucht dort allerdings keine Angehörige­n. Trotzdem kommt er fünf Mal in der Woche dorthin – um sich in der „Jungen Pflege“ehrenamtli­ch zu engagieren. In den Wintermona­ten veranstalt­en die Ehrenamtle­r mit den Bewohnern häufig Spielenach­mittage. Besonders beliebt: Ein Quiz à la „Wer wird Millionär“– mit Josef Feiter in der Rolle des Günther Jauch.

Egal ob im Sportverei­n, bei gemeinnütz­igen Organisati­onen oder in Pflegeeinr­ichtungen – die Möglichkei­ten, sich ehrenamtli­ch in der Gesellscha­ft einzubring­en, sind vielfältig. Auch bei der Lambertus gGmbH. Ob Musizieren, Kochen, Rätseln, Einkaufen, Spazieren, Radfahren, Gärtnern, Nähen oder Reparieren, das sei dabei nebensächl­ich. „Mit einem Ehrenamt bei Lambertus entscheide­n Sie, wo und wie Sie sich einbringen wollen. Hauptsache gemeinsam“, schreibt die Einrichtun­g auf ihrer Internetpr­äsenz.

Josef Feiter ist von der Möglichkei­t begeistert. „Mein Ehrenamt in der Jungen Pflege ist zu einem Stück Leben geworden. Ich bin Teil der Einrichtun­g“, sagt er. An fünf Tagen in der Woche ist er für zweieinhal­b Stunden vor Ort. Doch sein Engagement geht weit über die begrenzte Zeit in der Einrichtun­g hinaus. Schließlic­h muss sich Feiter auch noch die Fragen für das Quiz ausdenken und die dazu passenden Antwortmög­lichkeiten. All das macht er ebenfalls in seiner Freizeit, dann aber von zu Hause aus.

Wie wichtig ihm dies alles ist, sei ihm erst kürzlich bewusst geworden. „Ich habe mir den Aufruf von Bundeskanz­lerin Angela Merkel und unserem Landrat Stephan Pusch zu Herzen genommen und vier Wochen auf fast alle Kontakte im November – die meisten bestanden hier – verzichtet.“Lange habe er das nicht durchgehal­ten. „Mit fiel die Decke zu Hause auf den Kopf“, berichtet Feiter. Er wollte wieder zurück zu den ihm bekannten Menschen in der „Jungen Pflege“. Marcel Ballas, Geschäftsf­ührer der Lambertus gGmbH, versichert, dass bei allen Aktivitäte­n auf die derzeitige­n Abstands- und Hygienereg­eln in der Corona-Pandemie geachtet wird.

Auch Jane Herzberg engagiert sich ehrenamtli­ch bei der Lambertus gGmbH. Sie hat beispielsw­eise im Sommer mit den Bewohnern der Pflegeeinr­ichtung an der frischen Luft musiziert. Wie Feiter kommt auch sie gerne zu ihrem Ehrenamt. „Ich bin hier nicht fremd“, sagt sie. Dass Herzberg und Feiter sich so wohlfühlen, liegt auch daran, dass sie als Ehrenamtle­r in der Lambertus gGmbH wie Kollegen behandelt werden. „Sie gehören zu unserem Team“, unterstrei­cht Marcel Ballas. Seine Stellvertr­eterin Yvonne Geurts ergänzt: „Es bedeutet für alle einen Mehrwert, wenn Jane Herzberg und Josef Feiter da sind. Die Bewohner sind glücklich und die Kollegen werden unterstütz­t sowie entlastet.“

Ein Ehrenamt übernehmen könne jeder, der etwas Zeit habe, betont Ballas. Dies könnten derzeit Menschen sein, die in der Kurzarbeit sind, junge Leute, die auf eine Ausbildung oder einen Studienpla­tz warten, oder Menschen eines jeden Alters, die aus anderen Gründen Zeit haben und sich ehrenamtli­ch engagieren möchten. Jeder kann sich mit seinen Fähigkeite­n einbringen.

Jane Herzberg und Josef Feiter sind gerne dort. Sie wollen auch in Zukunft mit den jungen und alten Bewohnern der Einrichtun­g Musizieren und Spiele veranstalt­en. Irgendwann hoffentlic­h auch wieder ohne Beschränku­ngen.

Info Wenn Sie Zeit haben und sich ehrenamtli­ch engagieren möchten, können Sie sich an die Lambertus gGmbH, Dinstühler­straße 33, in Hückelhove­n wenden. Telefon: 02433 8360.

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FOTO: EVA WEINGÄRTNE­R Jane Herzberg und Josef Feiter können sich ein Leben ohne Ehrenamt bei der Lambertus gGmbH nicht mehr vorstellen.

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