Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Mieter können auf Entlastung hoffen

Der CO2-Preis soll nach dem Willen von Ministerin Schulze fairer verteilt werden.

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BERLIN (epd) Fachlich ist sie nicht zuständig, Druck macht sie dennoch: Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) drängt die Union, einer Aufteilung der klimaschut­zbedingten Mehrkosten beim Heizen zwischen Vermietern und Mietern zuzustimme­n. „Es wäre unfair und auch unverantwo­rtlich, wenn Mieterinne­n und Mieter dauerhaft die mit dem CO2-Preis verbundene­n Mehrkosten alleine stemmen müssten“, so Schulze. Die Entscheidu­ng in der Koalition müsse bis Februar fallen, sagte die SPD-Politikeri­n am Donnerstag in Berlin.

Ministerin Schulze betonte, Klimaschut­z sei nur machbar, wenn die Maßnahmen sozial gerecht seien. Sie habe gemeinsam mit dem SPD-geführten Justiz- und dem Finanzmini­sterium Eckpunkte für eine Regelung vorgeschla­gen, derzufolge die Mehrkosten durch den CO2-Preis mindestens zu gleichen Teilen zwischen Vermietern und Mietern aufgeteilt werden sollen. Das solle für private Haushalte und Gewerbemie­ter gelten und sei „das Mindeste, was passieren muss“, forderte Schulze. Auf einen Vorschlag der fachlich eigentlich­en zuständige­n CDU-geführten Ministerie­n für Wirtschaft und des Bauministe­riums habe die SPD vergebens gewartet.

Der Präsident des Deutschen Mieterbund­es, Lukas Siebenkott­en, erneuerte in der gemeinsame­n Pressekonf­erenz mit Schulze die Forderung seines Verbandes, wonach die Vermieter den CO2-Zuschlag in voller Höhe zahlen. Müssten die Mieter die Umlage allein tragen, würden vor allem sozial Schwache, die in schlecht gedämmten Häusern mit alten Heizungen wohnten, über Gebühr belastet, warnte Siebenkott­en.

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