Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
So soll der Schulunterricht ab Montag ablaufen
In die Schule gehen wird am Montag, 11 Januar, kein Schüler. Wie Eltern, Schüler und die Schulen damit umgehen – sie haben es der Redaktion erzählt.
ERKELENZER LAND Sie spricht von einem „kleinen Büro“, das sie ihrer Tochter mittlerweile eingerichtet hat. Stephanie G. ist die Mutter der elfjährigen Sophia, Schülerin der fünften Klasse an der Betty-Reis-Gesamtschule in Wassenberg. Und Sophia ist fit im Umgang mit Tablet, Drucker, Scanner und Co. – nicht ganz unwichtig mit Blick auf den kommenden Montag, wenn der Unterricht auf Distanz starten soll.
„Die Kinder haben das mehrfach geprobt, um eben auf diese Situation vorbereitet zu sein“, schätzt Stephanie G. das Bemühen der Klassenlehrerin, denn das hält die Mutter für unerlässlich, wenn es darum geht, auf alternative Art dafür Sorge zu tragen, weiter Wissen vermittelt wird. Sehr froh ist die Mutter, dass die Informationen zuverlässig an die Eltern weitergegeben werden. „Wir haben auch Anrufe erhalten, um auf aktuellem Stand zu sein. Als Eltern ist uns klar, dass auch die Lehrer oftmals erst spät wissen, was denn nun gerade gilt. Ich bin da schon sehr dankbar, eine engagierte
Lehrerin zu haben, die sich sehr gut um die Klasse kümmert.“Stephanie G. ist klar, dass das nicht überall so ist. Bei all’ diesen positiven Umständen kommt sie als alleinerziehende Mutter dennoch an Grenzen. „Ich habe noch eine vierjährige Tochter im Kindergarten, der übrigens auch in dieser schwierigen Situation den Kindern zeigt, dass man da ist. Nach der Elternzeit wollte ich eigentlich wieder zu arbeiten beginnen, was aber wegen des dynamischen Pandemiegeschehens so gut wie unmöglich ist.“Darum bleibt ihr derzeit nichts anderes übrig, als einer stundenweisen Beschäftigung nachzugehen.
Das Kollegium der Gemeinschaftsgrundschule Kückhoven hat sich am Donnerstag in mehreren Videokonferenzen auf das Lernen auf Distanz ab Montag vorbereitet und abgestimmt. Schulleiter Marcus Johnen hat am Abend per Videokonferenz (Zoom) die Eltern informiert. „Die Kinder bekommen bis spätestens Montagmorgen Arbeitspläne zur Verfügung gestellt mit unterschiedlichen Formen des digitalen Lernens, je nach Jahrgangsstufe“, erklärt Marcus Johnen.
Für die Eltern wird täglich eine Telefonsprechstunde angeboten, in der Probleme miteinander besprochen werden können. Für die Schüler der dritten und vierten Jahrgangsstufe gibt es jeden Tag die Möglichkeit, sich in eine Videokonferenz einzuwählen.
„So können sich unsere Schüler aus den Klassen 3 und 4 jeden Tag sehen, wenn auch nur auf digitalem Weg“, sagt Marcus Johnen. Für die Schüler der ersten und zweiten Jahrgangsstufe wird diese Möglichkeit unter dem Titel „Kuscheltalk“einmal pro Woche angeboten. Die Lehrer der Kückhovener Grundschule können, wenn es die Infrastruktur erlaubt, ab Montag auch von Zuhause aus den Unterricht auf Distanz anbieten. Es wurde aber auch die Möglichkeit geschaffen, aus den gewohnten Klassenräumen heraus virtuell zu unterrichten. „Ein Teil des Kollegiums wird ab Montag in der Schule sein, ein Teil von zu Hause aus unterrichten“, sagt Marcus Johnen.
Sämtliche Schulen informieren über die Internetseiten über das weitere Vorgehen bis Ende Januar. Vielfach sind die Lehrerinnen und Lehrer mit Abstimmungsgesprächen beschäftigt, um bis zum kommenden Montag gerüstet zu sein. Unter anderem klärt das Gymnasium Hückelhoven auf, dass zwar Nachschreibklausuren und mündliche Prüfungen stattfinden, Klassenarbeiten vorerst jedoch nicht. Normalerweise wäre am Donnerstag, 7. Januar, der reguläre erste Schultag nach den Ferien gewesen.
„Die Kinder bekommen bis Montag Arbeitspläne“Marcus Johnen Schulleiter