Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Hängeparti­e um drei Gladbacher Real-Märkte

Das Kartellamt genehmigt Kaufland 92 Übernahmen, Edeka-Anträge sind noch offen. Kommen andere Interessen­ten zum Zug?

- VON ANDREAS GRUHN

MÖNCHENGLA­DBACH Die Zukunft der drei noch bestehende­n Real-Märkte in Mönchengla­dbach ist weiter ungewiss. Während Konkurrent Kaufland zum 1. Februar bereits 13 Märkte der ehemaligen Metro-Tochter neu eröffnet, gibt es solche Ankündigun­gen für die noch verblieben­en Häuser in Mönchengla­dbach noch nicht. Kaufland darf nach einer Entscheidu­ng des Bundeskart­ellamts aus dem Dezember deutschlan­dweit 92 von 101 angefragte­n Märkten übernehmen. Ob darunter auch Standorte aus Mönchengla­dbach sind, ließ das Unternehme­n offen. Nach der Übernahme des SB-Warenhausk­onzerns durch den russischen Finanzinve­stor SCP von der Metro versuchte Real seit dem Sommer, Käufer für die damals noch 276 Filialen zu finden. Zwölf Märkte galten als aussichtsl­os und wurden geschlosse­n, unter anderem der Standort in Rheydt an der Moses-Stern-Straße, wo im Dezember der Ausverkauf begann.

„Die Zukunft der Mönchengla­dbacher Märkte ist noch offen“, sagte Real-Sprecher Markus Jablonski. „Es gibt noch keine Details oder Termine zu einer eventuelle­n Übergabe.“Bei allen Märkten seien auch noch viele Gespräche mit Vermietern zu führen. Man sei weit davon entfernt, sicher für alle Filialen sagen zu können, was mit den Standorten passiere.

Real betreibt in der Stadt noch zwei Märkte an der Krefelder Straße

und einen an der Reyerhütte. In der Nähe des Volksgarte­ns war über Jahre auch die Zentrale des Handelskon­zerns, bevor der vormalige Besitzer Metro die Zentrale vor gut vier Jahren nach Düsseldorf zog.

Neben Kaufland gilt auch Edeka als ein möglicher Käufer von Real-Märkten, wobei es sich faktisch gar nicht um einen Verkauf, sondern um einen Übergang handele, wie Real-Sprecher Jablonski betont.

Die Entscheidu­ng des Bundeskart­ellamtes über die Standorte, an denen Edeka Interesse zeigt, steht noch aus. Auch andere, regionale Betreiber von SB-Warenhäuse­rn sind im Gespräch. Gut möglich ist etwa, dass etwa auch Rewe oder die Kette Hit Interesse zeigen. Rewe ist mit kleineren Märkten an zahlreiche­n Standorten in der Stadt vertreten, Hit betreibt derzeit zwei Märkte im Westend und in Rheydt. Kaufland ist bereits in Holt vertreten. Unter der Marke Edeka betreibt das Wegberger Unternehme­n Endt Lojewski bereits fünf große bis mittelgroß­e Märkte in Mönchengla­dbach. Bestehende Standorte von Handelsket­ten spielen eine wichtige Rolle in der Entscheidu­ng des Kartellamt­es, ob eine Übernahme genehmigt wird oder nicht.

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FOTO: ANDREAS GRUHN Der Real-Markt in Mönchengla­dbach an der Reyerhütte.

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