Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Hängepartie um drei Gladbacher Real-Märkte
Das Kartellamt genehmigt Kaufland 92 Übernahmen, Edeka-Anträge sind noch offen. Kommen andere Interessenten zum Zug?
MÖNCHENGLADBACH Die Zukunft der drei noch bestehenden Real-Märkte in Mönchengladbach ist weiter ungewiss. Während Konkurrent Kaufland zum 1. Februar bereits 13 Märkte der ehemaligen Metro-Tochter neu eröffnet, gibt es solche Ankündigungen für die noch verbliebenen Häuser in Mönchengladbach noch nicht. Kaufland darf nach einer Entscheidung des Bundeskartellamts aus dem Dezember deutschlandweit 92 von 101 angefragten Märkten übernehmen. Ob darunter auch Standorte aus Mönchengladbach sind, ließ das Unternehmen offen. Nach der Übernahme des SB-Warenhauskonzerns durch den russischen Finanzinvestor SCP von der Metro versuchte Real seit dem Sommer, Käufer für die damals noch 276 Filialen zu finden. Zwölf Märkte galten als aussichtslos und wurden geschlossen, unter anderem der Standort in Rheydt an der Moses-Stern-Straße, wo im Dezember der Ausverkauf begann.
„Die Zukunft der Mönchengladbacher Märkte ist noch offen“, sagte Real-Sprecher Markus Jablonski. „Es gibt noch keine Details oder Termine zu einer eventuellen Übergabe.“Bei allen Märkten seien auch noch viele Gespräche mit Vermietern zu führen. Man sei weit davon entfernt, sicher für alle Filialen sagen zu können, was mit den Standorten passiere.
Real betreibt in der Stadt noch zwei Märkte an der Krefelder Straße
und einen an der Reyerhütte. In der Nähe des Volksgartens war über Jahre auch die Zentrale des Handelskonzerns, bevor der vormalige Besitzer Metro die Zentrale vor gut vier Jahren nach Düsseldorf zog.
Neben Kaufland gilt auch Edeka als ein möglicher Käufer von Real-Märkten, wobei es sich faktisch gar nicht um einen Verkauf, sondern um einen Übergang handele, wie Real-Sprecher Jablonski betont.
Die Entscheidung des Bundeskartellamtes über die Standorte, an denen Edeka Interesse zeigt, steht noch aus. Auch andere, regionale Betreiber von SB-Warenhäusern sind im Gespräch. Gut möglich ist etwa, dass etwa auch Rewe oder die Kette Hit Interesse zeigen. Rewe ist mit kleineren Märkten an zahlreichen Standorten in der Stadt vertreten, Hit betreibt derzeit zwei Märkte im Westend und in Rheydt. Kaufland ist bereits in Holt vertreten. Unter der Marke Edeka betreibt das Wegberger Unternehmen Endt Lojewski bereits fünf große bis mittelgroße Märkte in Mönchengladbach. Bestehende Standorte von Handelsketten spielen eine wichtige Rolle in der Entscheidung des Kartellamtes, ob eine Übernahme genehmigt wird oder nicht.