Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Senioren bekommen bald Post wegen Impftermin
In allen Altenheimen sollen bis Mitte Februar Impfungen verabreicht sein. Fürs Impfzentrum steht der Starttermin.
MÖNCHENGLADBACH Das Impfzentrum im Nordpark soll wie die übrigen 52 Zentren in NRW am 1. Februar in Betrieb gehen. Bürger der Altersgruppe 80+ können ab 25. Januar telefonisch oder via Internet einen Impftermin vereinbaren. Die Stadt muss bis 23. Januar einen Infobrief des Landesgesundheitsministeriums an alle Mönchengladbacher verschickt haben, die bis 31. Januar das 80. Lebensjahr vollendet haben – etwa 18.200 Personen. „Wie viele Personen ab dem 1. Februar im Impfzentrum täglich geimpft werden können, bleibt davon abhängig, in welchen Mengen die zugelassenen Impfstoffe zur Verfügung stehen“, sagt die Stadt. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein habe ihr vorgegeben, dass das Zentrum ab 1. Februar zunächst an fünf Tagen die Woche zwischen 15 und 20 Uhr geöffnet sein und bis zu 60 Personen pro Tag impfen können müsse. Diese Vorgabe werde voll erfüllt, so ein Stadtsprecher.
Das unter der Regie der Feuerwehr eingerichtete Impfzentrum ist seit 15. Dezember einsatzbereit und für eine Kapazität von bis zu 1000 Personen täglich in einer ersten Betriebsstufe ausgelegt: Es könnte rein organisatorisch auch ab 1. Februar schon mehr Impfungen schaffen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hat medizinisches Personal gewonnen, das Aufklärungsgespräche und das Impfen im Zentrum übernehmen soll. „Wir haben in Mönchengladbach dafür etwa 60 Freiwillige, am Personal mangelt es also nicht, wenn denn Impfstoff da ist“, sagt Mathias Jorde, zweiter Vorsitzender der KV in Mönchengladbach. Wie viele Menschen tatsächlich dann geimpft werden können, hängt vor allem von der Menge Impfstoffs ab, die in den Kommunen ankommen. Das Landesgesundheitsministerium hatte vergangene Woche noch gemeldet, im Impfstoff-Zentrallager der Landesregierung sei eine vierte Lieferung mit Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer eingetroffen. 29.250 Ampullen seien nach NRW gebracht worden, was für weitere 175.500 Impfungen reiche.
Dem Info-Schreiben des Ministeriums an die Altersgruppe 80+ will die Stadt einen Begleitbrief beilegen, in dem Oberbürgermeister Felix Heinrichs auf die Bedeutung des Impfens hinweist und lokale Informationen wie etwa die Adresse des Zentrums liefert. Ab 25. Januar, so die landesweite Regelung, können sich dann Bürger der Altersgruppe 80+ unter www.116117.de für die Impfung im Zenrum anmelden oder Termine über die laut Stadt kostenlose Telefonnummer 0800 116 117 01 vereinbaren. Menschen dieser Altersgruppe, die nicht mobil genug sind, um ins Zentrum zu kommen, werden sich noch gedulden müssen. Der Biontech-Impfstoff ist aufgrund seiner Empfindlichkeit nicht dafür geeignet, von Ärzten zu Hausbesuchen transportiert zu werden. Womöglich wird das gehen, wenn ein anderer, weniger empfindlicher Impfstoff verfügbar ist.
Die Impfungen in den Mönchengladbacher Alten- und Pflegeeinrichtungen gehen unterdessen verstärkt weiter. Allein in dieser Woche soll es laut Stadt 18 Impftermine in Einrichtungen geben. Man gehe davon aus, dass die Impfungen bis Aschermittwoch in allen 43 Altenund Pflegeeinrichtungen in der Stadt erfolgt sein werden.
Teile des Krankenhauspersonals werden womöglich ab 19. Januar geimpft. Man habe vom Landesgesundheitsministerium gehört, dass der Stoff dafür am 18. Januar in NRW eintreffen und am 19. Januar auf Krankenhäuser verteilt werden solle, sagt Sabine Aretz, Leiterin des Betriebsärztlichen Dienstes in den Kliniken Maria Hilf. Schriftlich liege das freilich noch nicht vor. „Wir wissen noch nicht, wann, wie viel und welcher Impfstoff denn nun kommt“, sagt Aretz. Es solle eine Abfrage in den Kliniken geben, wie viel Personal nach einer von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Reihenfolge geimpft werden müsse. Höchste Priorität habe Personal, das etwa auf Intensivstationen und in Notaufnahmen häufig, direkt und nah mit Covid-Patienten arbeite. In die allerhöchste Dringlichkeitsstufe fallen in den Kliniken Maria Hilf etwa 300 Mitarbeiter. Die Impfung werde dringend zum Schutz der Mitarbeiter benötigt, sagt Aretz. Daran hängt auch, ob genügend einsatzfähiges Personal in den Abteilungen vorhanden ist, die beim Kampf gegen das Coronavirus an vorderster Front stehen.