Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Auch in Gladbach wird gegen Schleuser ermittelt
MÖNCHENGLADBACH (RP) Die Bundespolizei hat am frühen Dienstagmorgen Wohnungen von Mitgliedern einer mutmaßlichen Schleuserorganisation durchsucht, darunter auch eine Wohnung in Mönchengladbach. Einsätze gab es außerdem in Wuppertal und Ostbevern (Nordrhein-Westfalen), Eisleben (Sachsen-Anhalt), Spiesen-Elversberg (Saarland) und Rendsburg (Schleswig-Holstein). Das teilte die Bundespolizeiinspektion München mit. Der mutmaßliche Anführer der Gruppe wurde verhaftet.
Die Ermittler waren im September 2020 auf einem Rastplatz an der Bundesautobahn 17 von Prag nach Dresden erstmals auf die Schleuser aufmerksam geworden. Wie die Bundespolizei mitteilte, erwischten die Beamten dort zwei Schleuser mit 17 unerlaubt eingereisten Menschen aus Syrien und Ägypten.
Ermittler der Bundespolizei machten daraufhin fünf weitere mutmaßliche Täter ausfindig, die bei Passau und Freilassing 57 Personen eingeschleust haben sollen. Den Verdächtigen im Alter zwischen 19 und 37 Jahren wird das Einschleusen von Ausländern vorgeworfen – zum Teil banden- und gewerbsmäßig. Gegen den 34 Jahre alten Anführer der mutmaßlichen Schleuserbande hatte das Amtsgericht Landshut einen Haftbefehl erlassen, den die Bundespolizei jetzt vollstreckte. Ihm wird die Organisation von mindestens sechs Schleusungen mit 43 Menschen hauptsächlich aus Syrien zur Last gelegt, die streckenweise mit Lkw nach Deutschland gebracht worden sein sollen.