Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Unternehmen bleiben zuversichtlich
In einer Umfrage äußern sich die Betriebe im Erkelenzer Land durchaus positiv.
ERKELENZER LAND (hec) Bei einem Großteil der Unternehmen in der Region hat sich die aktuelle Situation deutlich verbessert, wenngleich noch etliche Betriebe unter den Folgen der Corona-Pandemie leiden. Das ist das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrieund Handelskammer (IHK) Aachen, an der sich mehr als 380 Unternehmen mit fast 30.000 Beschäftigten beteiligt haben.
Im Erkelenzer Land ist die Situation der Unternehmen erneut positiv. 45 Prozent der Befragten aus dem Kreis Heinsberg melden, dass sich die Geschäfte günstig entwickelt haben, 20 Prozent sind nicht zufrieden. Von guten Geschäften berichten vor allem der Großhandel (Saldo: +84) und der Einzelhandel (Saldo: +61). Dabei bleiben die Unternehmen zuversichtlich: 33 Prozent der Befragten erwarten eine positive Entwicklung der Geschäfte, 20 Prozent rechnen mit Rückgängen. Positive Aussichten haben im Erkelenzer Land vor allem die Industrie (Saldo: +39) und der Einzelhandel (Saldo: +31).
Jeder dritte Befragte beurteilt die aktuelle Situation positiv, jeder fünfte Unternehmer ist nicht zufrieden. Besonders betroffen ist das Gastgewerbe, das seit dem Frühjahr massive Umsatzeinbrüche verzeichnet, während in der Industrie eine ausgewogene Lagebewertung vorherrscht.
„Bei der Mehrzahl der Industriebetriebe ist die Auslastung ihrer
Produktionskapazitäten spürbar gestiegen“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. „Diese positive Entwicklung zum Jahresende 2020 hat jedoch nicht ausgereicht, um die Ertragslage in Summe zu verbessern.“Als gute Nachricht bewertet die IHK, dass die meisten Befragten nach wie vor keine gravierenden finanziellen Konsequenzen für ihr Unternehmen sehen.
Drei von zehn Unternehmern rechnen damit, dass die Nachfrage anzieht, jeder Vierte ist zurückhaltend. Über alle Branchen hinweg wird nur ein leichtes Umsatzwachstum vorhergesagt. „Die Spannbreite der Umsatzprognosen ist beachtlich“, betont Bayer. „Jeder sechste
Unternehmer erwartet in den kommenden Monaten ein Umsatzwachstum von mindestens zehn Prozent, ebenso viele einen Rückgang um zehn Prozent oder mehr.“
Trotz der Pandemie gibt jeder dritte Unternehmer an, dass der Fachkräftemangel das derzeit größte Risiko für die konjunkturelle Entwicklung sei. Noch stärker sorgen sich allerdings zwei Drittel aller Befragten, dass die Inlandsnachfrage zurückgehen könnte. Rund die Hälfte befürchtet außerdem negative Auswirkungen durch wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Dazu zählen neben den Pandemie-Folgen auch Handelshemmnisse durch Zölle oder bürokratische Auflagen.