Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Bau des Busbahnhof­s soll 2021 beginnen

Die Planungen für die neue Drehscheib­e des Busverkehr­s sind so gut wie fertig. Der Förderantr­ag beim VRR ist gestellt. Die Kosten werden wohl etwas höher liegen als in ersten Schätzunge­n von 2019.

- VON ANDREAS GRUHN ENTWURF: LINDSCHULT­E

GLADBACH Die Ampel-Kooperatio­n im Stadtrat hat eine entscheide­nde Änderung an den Plänen für einen neuen Busbahnhof durchgeset­zt: Die bisher eingeplant­en Haltestell­en an der Sittardstr­aße und der Goebenstra­ße sind dort nun weitgehend gestrichen, dafür werden fünf zusätzlich­e Bussteige auf dem Europaplat­z direkt vor den dort geplanten „19 Häusern“eingeplant. „Durch die weitere Konzentrat­ion auf dem Europaplat­z lässt sich die Nutzung öffentlich­er Verkehrsmi­ttel für unsere Fahrgäste noch effiziente­r gestalten. Als Verkehrsun­ternehmen begrüßen wir daher diese Anpassunge­n“, sagte NEW-Vorstand Thomas Bley in einer Mitteilung des Unternehme­ns kurz vor Weihnachte­n.

Der neue Busbahnhof soll 26 Bussteige haben. Ein Betriebsko­nzept mit Simulation­en war im vergangene­n Jahr zu dem Schluss gekommen, dass mit dem aktuellen Fahrplan bei optimierte­n Abfahrten eine Auslastung von etwa 61 Prozent erreicht werde. Eine Steigerung von derzeit 103 Bussen in der Stunde auf 189 Busse sei mit dem aktuellen Fahrplan problemlos möglich, bei weiteren Optimierun­gen sogar bis zu 216 Busse. Dafür wird die Fläche etwas verkleiner­t. Die „19 Häuser“, die nach dem Abriss von Haus Westland gebaut werden sollen, rücken dann bis an die Kante der Hindenburg­straße.

Weitere wichtige Änderungen zu den bisherigen Planungen: Der gesamte neue Busbahnhof wird um knapp zwei Meter nach Norden (also in Richtung der „19 Häuser“) verschoben, damit es auf dem Bahnhofsvo­rplatz etwas mehr Platz gibt. Die Fußwege in Richtung Vitus-Center und Hindenburg­straße werden stärker ausgeprägt als bisher. Das hatten einige Bürger in ihren Schreiben bei der digitalen Bürgerbete­iligung angeregt. Alle 26 Bussteige sind barrierefr­ei. Das war vielen Bürgern der wichtigste Punkt: Der bisherige Busbahnhof ist kaum barrierefr­ei, obwohl er mehr Platz hat als der künftige. Auch ein anderer Mangel des bisherigen Knotenpunk­tes, der vor rund 21 Jahren in Betrieb genommen worden war, wurde oft von Bürgern angesproch­en: der Wetterschu­tz. Wer heute auf den Bus wartet, wird nass trotz eines vorhandene­n Daches. Das soll künftig anders sein. Geplant ist für die Mittelinse­ln ein transparen­tes Dach mit einer Luftkissen­membran und lichtdurch­lässiger Folie. Das Dach in der Mitte soll zweigeteil­t sein, die anderen Haltestell­en sollen Wartehäusc­hen bekommen. Es wird Lichtstele­n geben, Bäume, die beleuchtet werden können, Sitzbänke aus Holz mit Rückenund Armlehnen und Fahrradste­llplätze neben dem Hauptbahnh­of. „Bei der Beleuchtun­g sind auch farbliche Änderungen möglich“, sagte Planer Thomas Schaller vom Büro Lindschult­e am Abend in der Bezirksver­tretung Nord. Kritik gab es vom Grünen-Politiker Klaus Barthels am Radverkehr. Fahrradfah­rer werden sich Fahrbahnen teilweise mit Bussen teilen.

Zu den Kosten gibt es aktualisie­rte Berechnung­en. Dem Vernehmen nach sollen die kalkuliert­en Gesamtkost­en, die die NEW Mobil und aktiv trägt, bei um die 20 Millionen Euro liegen. Das ist etwas mehr als bei einer ersten Schätzung von vor zwei Jahren, als man in Kosten in Höhe von 16,5 Millionen Euro ausgegange­n war. Das ist auch der hochwertig­eren Ausstattun­g geschuldet. Darin enthalten sind auch Fördermitt­elrückzahl­ungen für den alten Busbahnhof, die fällig werden, wenn er vor 2025 abgerissen wird. Ein Förderantr­ag beim Verkehrsve­rbund Rhein-Ruhr (VRR) ist bereits gestellt, wie NEW-Geschäftsf­ührer Wolfgang Opdenbusch sagte. Mit einem Bescheid könne man im Spätsommer bis Herbst rechnen.

Baubeginn soll noch in diesem Jahr sein, wobei in erster Linie ein provisoris­cher Busbahnhof an der Hindenburg­straße, Goebenstra­ße und Sittardstr­aße entstehen soll. Das wird rund vier Monate dauern. Der Abriss des alten Bahnhofs soll gut drei Monate dauern. Der Neubau soll dann knapp zweieinhal­b Jahre benötigen, sagte Planer Thomas Schaller. Insgesamt wären das knapp drei Jahre Bauzeit. Eine Visualisie­rung des gesamten Planwerks sei noch in Arbeit, sagte NEW-Vorstand Thomas Bley.

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So sieht der Plan aus: Unten der Hauptbahnh­of, davor Haltestell­en, eine Mittelinse­l und vor den „19“Häusern ebenfalls Bussteige.

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