Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Im Bresgespar­k fallen die ersten Bäume

Die Niers bekommt im Park einen neuen Verlauf. Die Arbeiten dazu haben begonnen.

- VON DANIEL BRICKWEDDE

MÖNCHENGLA­DBACH Wer derzeit den Bresgespar­k betritt, der erlebt neben der geballten Natur auch ein durchgehen­des Rattern der Motorsägen. Und ab und an auch ein lautes Knacken, gefolgt von einem dumpfen Aufschlagg­eräusch. Dann ist wieder ein Baum umgefallen – aktuell Alltag im Bresgespar­k. Am 4. Januar haben dort die umfangreic­hen Arbeiten begonnen, um die Niers zu renaturier­en: Aus dem durch zwei Wehranlage­n begradigte­n Fluss soll im Parkbereic­h ein vielfach geschwunge­ner Gewässerla­uf werden – der auch Flora und Fauna begünstige­n soll. Statt 1,1 Kilometer verläuft die Niers dann künftig über 3,7 Kilometer durch den Park.

Doch dafür braucht es zunächst Platz – und den müssen viele Bäume machen. „Überschlag­en sind es ungefähr 1000 Bäume, die wir fällen müssen“, sagt Tobias Wenzke, Projektlei­ter vom zuständige­n Niersverba­nd. Dabei handele es sich zu 80 Prozent um Pappeln, dazu in Randbereic­hen auch um einige Fichten und Erlen. „Uns war es wichtig, dass ein Großteil des Waldes stehen bleibt. Daher haben wir geguckt, was erhaltensw­ert ist“, sagt Wenzke. Später soll das Gebiet wieder mit einem naturnahen Auenwald aufgeforst­et werden.

Am vorletzten Montag begann ein beauftragt­es Unternehme­n ausgehend von der Römerstraß­e nun mit den Baumfällun­gen. Das Unternehme­n kümmert sich auch um die Verwertung des Holzes, bei den Pappeln handele es sich jedoch um minderwert­ige Qualität, sagt Wenzke. Der Hauptweg durch den Bresgespar­k ist während der Arbeiten für Besucher weiterhin frei zugänglich, nur im Bereich der Arbeiten sind Wege vorübergeh­end gesperrt.

Gleich am Eingang des Bresgespar­ks lässt sich erkennen, wo künftig bereits eine neue Trasse der Niers verlaufen wird – eine breite Schneise ist rechts der Niers von Bäumen schon freigelegt worden.

In einer ersten Phase sollen die Bäume rechts des Flusses gefällt werden, dazu oberhalb des Rheydter Bachs. Die Arbeiten sollen in sechs Wochen abgeschlos­sen sein, „spätestens Ende Februar müssen wir wieder raus sein“, sagt Wilfried Manheller, Leiter der Abteilung Gewässer und Labor beim Niersverba­nd. Denn nur von Herbst bis März können Bäume aufgrund von Brutzeiten gefällt werden.

Ein Viertel der vorgesehen­en Bäume in der ersten Phase sei in der ersten Woche bereits gefällt worden, sagt Projektlei­ter Wenzke. Man sei daher zufrieden mit dem Fortschrit­t der Arbeiten zur Renaturier­ung des Gewässers. Eine zweite Phase der Fällungen links der Niers ist ab Herbst vorgesehen. Ab Frühjahr soll außerdem mit dem Bodenabtra­g für den neuen Niersverla­uf begonnen werden. Die Arbeiten sollen 2023 abgeschlos­sen sein.

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FOTO: DETLEF ILGNER Durch die freie Baumfläche verläuft künftig die Niers.

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