Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Im Bresgespark fallen die ersten Bäume
Die Niers bekommt im Park einen neuen Verlauf. Die Arbeiten dazu haben begonnen.
MÖNCHENGLADBACH Wer derzeit den Bresgespark betritt, der erlebt neben der geballten Natur auch ein durchgehendes Rattern der Motorsägen. Und ab und an auch ein lautes Knacken, gefolgt von einem dumpfen Aufschlaggeräusch. Dann ist wieder ein Baum umgefallen – aktuell Alltag im Bresgespark. Am 4. Januar haben dort die umfangreichen Arbeiten begonnen, um die Niers zu renaturieren: Aus dem durch zwei Wehranlagen begradigten Fluss soll im Parkbereich ein vielfach geschwungener Gewässerlauf werden – der auch Flora und Fauna begünstigen soll. Statt 1,1 Kilometer verläuft die Niers dann künftig über 3,7 Kilometer durch den Park.
Doch dafür braucht es zunächst Platz – und den müssen viele Bäume machen. „Überschlagen sind es ungefähr 1000 Bäume, die wir fällen müssen“, sagt Tobias Wenzke, Projektleiter vom zuständigen Niersverband. Dabei handele es sich zu 80 Prozent um Pappeln, dazu in Randbereichen auch um einige Fichten und Erlen. „Uns war es wichtig, dass ein Großteil des Waldes stehen bleibt. Daher haben wir geguckt, was erhaltenswert ist“, sagt Wenzke. Später soll das Gebiet wieder mit einem naturnahen Auenwald aufgeforstet werden.
Am vorletzten Montag begann ein beauftragtes Unternehmen ausgehend von der Römerstraße nun mit den Baumfällungen. Das Unternehmen kümmert sich auch um die Verwertung des Holzes, bei den Pappeln handele es sich jedoch um minderwertige Qualität, sagt Wenzke. Der Hauptweg durch den Bresgespark ist während der Arbeiten für Besucher weiterhin frei zugänglich, nur im Bereich der Arbeiten sind Wege vorübergehend gesperrt.
Gleich am Eingang des Bresgesparks lässt sich erkennen, wo künftig bereits eine neue Trasse der Niers verlaufen wird – eine breite Schneise ist rechts der Niers von Bäumen schon freigelegt worden.
In einer ersten Phase sollen die Bäume rechts des Flusses gefällt werden, dazu oberhalb des Rheydter Bachs. Die Arbeiten sollen in sechs Wochen abgeschlossen sein, „spätestens Ende Februar müssen wir wieder raus sein“, sagt Wilfried Manheller, Leiter der Abteilung Gewässer und Labor beim Niersverband. Denn nur von Herbst bis März können Bäume aufgrund von Brutzeiten gefällt werden.
Ein Viertel der vorgesehenen Bäume in der ersten Phase sei in der ersten Woche bereits gefällt worden, sagt Projektleiter Wenzke. Man sei daher zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten zur Renaturierung des Gewässers. Eine zweite Phase der Fällungen links der Niers ist ab Herbst vorgesehen. Ab Frühjahr soll außerdem mit dem Bodenabtrag für den neuen Niersverlauf begonnen werden. Die Arbeiten sollen 2023 abgeschlossen sein.