Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Rheydt wird Thema für eine Sondersitz­ung – aber wie?

- VON HOLGER HINTZEN

RHEYDT Die Situation der Rheydter Innenstadt soll Thema einer Sondersitz­ung werden, zu der unter anderem Vertreter des Einzelhand­els, der Industrie- und Handelskam­mer, Experten der Hochschule Niederrhei­n, der Stadt und der Städtische­n Wirtschaft­sförderung­esellschaf­t eingeladen werden. Das hat die Mehrheit von SPD, Grünen und FDP in der Bezirksver­tretung Süd gegen die Stimmen der restlichen in der jüngsten Sitzung vertretene­n Parteien beschlosse­n. In welcher Form diese Veranstalt­ung unter Pandemie-Bedingunge­n abgewickel­t werden soll und wann, das ist allerdings noch unklar. „Möglichst zeitnah“, sollte es schon sein, findet Bezirksvor­steher Ulrich Elsen (SPD). Er will das jetzt mit Oberbürger­meister Felix Heinrichs besprechen.

Einwände gegen eine Veranstalt­ung in der Form, wie sie die Ampel-Mehrheit in dem Gremium in einem Antrag definiert hatte, führte die seit der Kommunalwa­hl in die Opposition­srolle versetzte CDU ins Feld. Man könne über die Innenstadt von Rheydt nicht losgelöst von der Entwicklun­g in der Gladbacher City diskutiere­n, meinen die Christdemo­kraten und forderten ein Vorgehen gemeinsam mit der Bezirksver­tretung Nord und im Planungs- und Bauausschu­ss. „Nein, wir müssen in Rheydt das Heft selbst in die Hand nehmen. Wir müssen Rheydt nach vorne bringen“, lautete dagegen der Standpunkt der Ampel-Kooperatio­n.

Für den warb auch Bezirksvor­steher Ulrich Elsen nachdrückl­ich. Rheydt habe spezifisch­e Probleme, die differenzi­ert und separat von Gladbach diskutiert werden müssten. Und auch mit Blick auf den geplanten Rathaus-Neubau, der die Innenstadt in eine Baustelle verwandelt, sagte Elsen: „Wir stehen hier am Anfang eines Prozesses, den wir in den nächsten fünf Jahren nur durchhalte­n, wenn wir die Bürger mitnehmen und wenn die Bürger verstehen, was passiert. Das setzt Öffentlich­keit und Transparen­z voraus.“

Ein Argument, das die CDU gegen den gemeinsame­n Antrag von SPD; FPD und Grünen wendete: Wenn die Sondersitz­ung – wie darin formuliert – eine der Bezirksver­tretung sein solle, könnten die Bürger dabei auch nur Zuhörer sein und nicht mitreden. Eine Diskussion­sveranstal­tung müsse vorstruktu­riert sein und in ein Handlungsk­onzept münden, einfach nur erneut über schon bekannte Ansichten zum Thema zu sprechen sei zu wenig, kritisiert­en die Christdemo­kraten zudem. Die Anträge der CDU, wie gegen Leerstand in beiden Citybereic­hen vorgegange­n werden solle, waren in der November-Sitzung der Bezirksver­tretung von der Mehrheit vertagt worden.

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