Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Trotz Einschnitt­en Zuversicht bei Gastwirten

Der Lockdown hält an – Marco Raspe vom Club der Wirte sieht aber kein „Kneipenste­rben“in Mönchengla­dbach.

- VON DANIEL BRICKWEDDE

MÖNCHENGLA­DBACH Die Kneipen als Teil der Gastronomi­e mussten bereits im Lockdown „Light“ab November ihren Betrieb einstellen – und dürfen aufgrund der ausgedehnt­en Maßnahmen auch weiterhin nicht öffnen. Vorerst bis zum 31. Januar. „Die Frage ist für mich: Wie lange geht der Lockdown noch? Bis Ostern? Das wäre eine Katastroph­e. Irgendwann sind die Reserven aufgebrauc­ht“, sagt Andreas Graf, Dehoga-Vorsitzend­er für Mönchengla­dbach, zur Situation der Kneipen. Er bezeichnet die Lage als „prekär“.

Erste Gaststätte­n im Stadtberei­ch haben im Zuge der Pandemie bereits schließen müssen: Die Altstadt-Kneipe „Sandrad“, aber auch der Jägerhof in Hardt und das Alt Eicken werden nicht wieder öffnen. Weitere Insolvenze­n sind Graf aktuell nicht bekannt. „Es ist aber sicherlich nicht auszuschli­eßen, dass es noch welche geben wird“, sagt er.

Marco Raspe, Sprecher vom Club der Wirte an der Waldhausen­er Straße und Betreiber der Gaststätte „Foormat“, geht davon aus, dass der Lockdown noch über den Januar hinausgeht. Dennoch stellt er die Situation

weniger düster dar – und befürchtet kein großes „Kneipenste­rben“. Er hebt vor allem die staatliche Unterstütz­ung in Form der Novemberun­d Dezemberhi­lfen positiv hervor – auch wenn es zuletzt öffentlich­e Kritik an der verzögerte­n Auszahlung gab. „Das hat vielen einen finanziell­en Puffer verschafft, der notwendig war, um zu überleben. Natürlich gab es Kritik an der Auszahlung. Aber in welchem anderen Land werden die Unternehme­r so unterstütz­t?“, fragt Raspe. Bei der Novemberhi­lfe wurden 75 Prozent der Umsätze aus dem Vorjahresz­eitraum ersetzt. Den Ausfall der Karnevalsz­eit sieht er ebenfalls nicht als großen Rückschlag für die Kneipen – bis auf wenige Ausnahmen hätten sich die Umsätze der meisten Kneipen an diesen Tagen zumeist nicht groß abgehoben.

Spurlos geht der Lockdown trotzdem nicht an den Wirten vorbei. Einige hätten einen Antrag auf Grundsiche­rung gestellt, andere wiederum einen Kredit aufnehmen müssen, sagt Raspe. Er ist jedoch sicher: „Die meisten sollten finanziell gesichert sein.“Für ihn wird die Waldhausen­er Straße den Lockdown unbeschade­t überstehen.

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FOTO: D. ILGNER Die Waldhausen­er Straße soll den Lockdown unbeschade­t überstehen.

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