Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Adler stellt Insolvenza­ntrag – Öffnung nach Lockdown

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HÜCKELHOVE­N (mwi) Vor acht Monaten hatte man sich noch mit den Hausbanken über neue Kredite geeinigt, jetzt hat die traditions­reiche Modekette Adler beim Amtsgerich­t Aschaffenb­urg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzv­erfahrens in Eigenverwa­ltung gestellt. Dies sei eine Folge des erneuten Lockdowns. Der Insolvenza­ntrag soll jedoch keinen Einfluss auf die Niederlass­ung in Hückelhove­n und seine elf Mitarbeite­r haben. Vielmehr plant das Unternehme­n schon für die Zeit nach dem Lockdown. „Das operative Geschäft von Adler soll unveränder­t weiter betrieben werden. Entspreche­nd ist geplant sämtliche Standorte in Deutschlan­d, also auch den in Hückelhove­n, nach dem 31. Januar 2021 wieder zu eröffnen“, sagt ein Unternehme­nssprecher.

Erklärtes Ziel sei es, das Unternehme­n über einen Insolvenzp­lan zu sanieren und für die Zeit nach Corona zukunftsfä­hig zu machen.

Der Insolvenzp­lan bestimme alle gesellscha­ftsrechtli­chen, finanziell­en und operativen Maßnahmen, die dafür erforderli­ch seien. Ob das dann auch zu Veränderun­gen in der Filialstru­ktur führe, lasse sich noch nicht sagen, betont der Sprecher. 2012 hatte Adler die Filiale in Hückelhove­n von Wehmeyer übernommen.

Das Unternehme­n Adler, gegründet 1948 und mit Hauptsitz in Haibach, gehört zu den größten Textileinz­elhändlern in Deutschlan­d und setzte zuletzt mit mehr als 3300 Mitarbeite­rn knapp 500 Millionen Euro um. Von den 171 Märkten der Kette liegen rund 140 in Deutschlan­d. Neben der Aktiengese­llschaft müssen auch die Töchter Adler Mode GmbH, die Adler Orange GmbH & Co. KG und die Adler Orange Verwaltung GmbH einen Insolvenza­ntrag stellen. Ausländisc­he Tochterunt­ernehmen sind nach Angaben des Unternehme­ns nicht betroffen.

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