Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Wolf muss jetzt Zähne zeigen

- KARSTEN KELLERMANN

Hannes Wolf hatte Gesprächsb­edarf. Denn richtig zufrieden ist er mit sich und seiner Situation bei Borussia nicht. Er hat zwar das Siegtor gegen RB Leipzig geschossen, den Klub, von dem Borussia ihn ausgeliehe­n hat für diese Saison inklusive einer Kauf-Klausel. Doch dann saß er erst mal zwei Spiele auf der Bank. Und danach ist vor allem hängen geblieben, dass er seine Chancen nicht konsequent genug nutzte.Darüber haben der Offensive aus Österreich und Trainer Marco Rose, der Wolf seit dessen Jugend kennt, gesprochen. „Wir haben über ein paar Dinge geredet. Hannes hatte eine gute Vorbereitu­ng, dann kam ein kleines Loch, dann hat er gegen Leipzig eine hervorrage­nde Leistung gebracht, saß dann in den nächsten beiden Spielen auf der Bank, was mir gar nicht so bewusst war. Darum ist es immer gut, wenn ein Spieler mal zum Trainer kommt und man redet“, sagte Rose.

Und stellte klar, dass „Hannes immer eine Option ist, er trainiert gut, ist gut drauf“. Das kann bedeuten, auch angesichts der Tatsache, dass Marcus Thuram gesperrt ist, Valention Lazaro verletzt ist, und Breel Embolo (Handbruch) und Alassane Plea (Muskelverl­etzung) fraglich sind für das Spiel am Samstag beim VfB Stuttgart (18.30 Uhr), dass Wolf eine Option für die Startelf ist. Vielleicht sogar mal, flankiert von Jonas Hofmann, Patrick Herrmann oder Plea, wenn er kann, und mit Lars Stindl im Rücken, als zentraler Stürmer, wie er es früher schon mal bei RB Salzburg war. Möglich, dass sein Spiel da besser zur Geltung kommt im Gladbacher Kontext. Dazu gehört das Risiko. Wolf muss noch lernen, besser abzuwägen, wann es lohnt und wann nicht. Hinzu kommt, dass er möglicherw­eise noch die schwere Verletzung, die ihn fast ein Jahr gekostet hat, ein wenig im Hinterkopf hat. Das hemmt, er muss sich richtig befreien. Es ist an der Zeit, mal richtig die Zähne zu zeigen. Schließlic­h muss Wolf Borussia auch zeigen, dass er die rund zehn Millionen Euro wert ist, die an Leipzig überwiesen werden müssen, er will ja gern bleiben. Dass er seine Chancen nutzen kann, hat er gegen Leipzig nachgewies­en. Er muss aber viel stabiler werden, um mittendrin zu sein im Borussen-Spiel statt nur dabei.

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FOTO: PÄFFGEN Hannes Wolf

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