Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Re-Start auf Sand und Rasen

Die Volleyball-Saison, in die der VC Ratheim gut gestartet war, wurde abgebroche­n. Der Plan des Verbandes, um bald wieder starten zu können: Outdoor-Volleyball.

- VON KATHRIN BOEHME

Volleyball Die Saison hätte perfekt werden können: Mit vier Siegen aus vier Spielen stand der VC Ratheim ungeschlag­en an der Tabellensp­itze der Volleyball-Oberliga. Nun hat der Westdeutsc­he Volleyball Verband (WVV) jedoch entschiede­n, die aktuelle Spielzeit wegen der Corona-Pandemie für alle Spielklass­en offiziell zu beenden. Es gibt keine Auf- oder Absteiger und damit auch keine Mannschaft, die sich über eine Meistersch­aft freuen kann.

Der VC Ratheim stand zuletzt Anfang Oktober auf dem Feld, seitdem ruhte der Sportbetri­eb gezwungene­rmaßen wegen des zweiten Lockdowns, der auch den Amateurspo­rt hart trifft. Für den Verein ist die Absage der Saison aufgrund des guten Starts zwar schade, die Mannschaft steht aber hinter dem Entschluss. „Die Entscheidu­ng ist alternativ­los und komplett nachvollzi­ehbar“, sagt VC-Libero Markus Becker, „wir machen einen Haken an die Saison, so traurig es auch ist“.

Der Volleyball-Verband hofft darauf, im Herbst die nächste Saison wieder starten lassen zu können. Bis dahin möchte der VC wieder sein ursprüngli­ches Niveau erreichen: Seit gut vier Monaten hat kein Training mehr stattgefun­den, den Spielern war es selbst überlassen, sich fit zu halten. „Es ist natürlich schwer, sich alleine zu motivieren, es ist daher sehr unklar, auf welchem Niveau die Mannschaft ist. Der eine geht jeden Tag laufen, der andere hat in den vergangene­n Monaten nichts gemacht“, erklärt Becker.

Aus diesem Grund kommt es für den VC Ratheim beinahe gelegen, dass die aktuelle Saison beendet wurde, selbst wenn der Start in die Rückrunde auch für die konkurrier­enden Vereine ohne Training schwer geworden wäre. Der Sommer soll nun genutzt werden, um sich sportlich wieder in Form zu bringen. Sobald es wieder möglich ist, überlegt die Mannschaft, an der frischen Luft in der Form eines Zweigegen-Zwei wieder den Volleyball in die Hand zu nehmen.

Im kompletten Leerlauf befindet sich der VC allerdings zurzeit auch nicht: Die Planungen zur Vorbereitu­ng der Beachvolle­yball-Anlage laufen und sollen bei den ersten Lockerunge­n ausgeführt werden. Das Spiel im Sand könnte für die Mannschaft in diesem Jahr noch interessan­ter werden als sonst. Denn der WVV hat einen Plan für den ReStart nach dem Lockdown entwickelt. Der Verband gab bekannt, nach dem vorzeitige­n Ende der aktuellen Saison allen Volleyball­ern die Möglichkei­t zu geben, im Sommer unter Wettkampfb­edingungen auf das Feld zurückzuke­hren: Unter dem Motto „VEREINt zurück“haben der deutsche Volleyball-Verband und seine Landesverb­ände Spieloptio­nen entwickelt, sodass an der frischen Luft auf Sand oder Rasen Turniere gespielt werden können.

Nach den Hallenrege­ln und mit mindestens vier Spielern auf dem Feld können interessie­rte Vereine im Sommer so bei „Outdoor-Vvolleybal­l“wieder aktiv werden. Die Klubs können sich entspreche­nd ihres Leistungsn­iveaus mit mehreren Teams anmelden, voraussich­tlich ab Juni soll es ein Turnierang­ebot über zwei bis drei Wochenende­n oder Tagesturni­ere geben.

„Die Möglichkei­t ist toll, um unsere technische­n wie konditione­llen Defizite nach der langen Zeit ohne Volleyball in der Hand wieder auf Vordermann zu bringen und Erfahrunge­n zu sammeln“, sagt Becker. Im Sommer kann sich der VC auf diese Weise unter Wettkampfb­edingungen wieder fit für die nächste Saison machen und hofft, einen dann erneuten perfekten Ligastart auch zu Ende bringen zu können.

 ?? FOTO: NIPKO ?? Markus Becker freut sich auf den ReStart des Voleyballs.
FOTO: NIPKO Markus Becker freut sich auf den ReStart des Voleyballs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany