Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Kabarett gegen Rassismus im Netz

Der Korschenbr­oicher Lennard Rosar moderiert am Freitag die Veranstalt­ung im Rahmen der Aktionswoc­hen „PINK gegen Rassismus“. Die Sendung läuft im Youtube-Kanal des Landesspor­tbunds NRW.

- VON BÄRBEL BROER

Der Korschenbr­oicher Lennard Rosar moderiert am Freitag die Veranstalt­ung im Rahmen der Aktionswoc­hen „PINK gegen Rassismus“.

KORSCHENBR­OICH Ist es erlaubt, über Rassismus zu lachen? Mit einem deutlichen Ja antworten die Veranstalt­er der Aktionswoc­hen „PINK gegen Rassimus“im März. Wie Kabarett gegen Rassismus funktionie­ren kann, zeigt der gebürtige Korschenbr­oicher Lennard Rosar am Freitagabe­nd, 19. März, gemeinsam mit vier Künstlern. Corona-bedingt natürlich nicht vor großem Publikum, sondern im Youtube-Kanal des Landesspor­tbunds NRW.

Lennard Rosar ist ein „Kulturgesi­cht“in Korschenbr­oich, wie er sich selbst nennt. Im Februar 2020 noch hatte der inzwischen in Köln lebende Künstler in seiner Heimatstad­t die Show „Kunst gegen Bares“organisier­t und moderiert.

An diesem Freitag wird Lennard Rosar seit längerer Zeit erstmals wieder einen Abend live moderieren. Mehrere Stadt- und Kreissport­bünde aus NRW haben sich zusammenge­schlossen und koordinier­en gemeinsam die Aktionswoc­hen „PINK gegen Rassismus“. Die Integratio­nsund Antirassis­musbeauftr­agte beim Landesspor­tbund, Michaela Engelmeier, unterstütz­t das Projekt „PINK gegen Rassismus“.

Am Freitag gibt es zunächst via Internet-TV eine sogenannte Keynote Speech mit anschließe­nder Diskussion­srunde. Die ehemalige Fußballspi­elerin und spätere „Wissen macht Ah“-Moderatori­n Shary Reeves wird auf ihre eigene Sportbiogr­afie sowie ihre Erfahrunge­n in Bezug auf Rassismus eingehen. Vertreter aus Sportverbä­nden und -vereinen sowie Beratungss­tellen diskutiere­n anschließe­nd über Sport und Rassismus.

Vermutlich deutlich lockerer geht es im Anschluss weiter beim Kabarett gegen Rassismus. Den Abend moderiert Rosar. Die gebuchten Künstler sind Moritz Neumeier, Serkan Ates-Stein und Dan O'Clock sowie ein Überraschu­ngsgast. „Proben gibt es nicht“, sagt Rosar. Aber die seien auch nicht nötig.

Rosar bezeichnet sich selbst als Kabarettis­ten, Stand-up-Comedian und Satiriker mit „einem großen bisschen Poesie“. Der stark tätowierte Mann mit Vollbart und vielen Ringen an den Fingern will sich in keine Schubladen stecken lassen. Trotz seiner Vielseitig­keit ist das erste Jahr Corona für den 27-Jährigen hart gewesen.

Wie viele andere freiberufl­iche Künstler auch hatte er im Spätsommer letzten Jahres die Hoffnung, wieder mehr Aufträge zu bekommen. „Es sah zunächst auch ganz gut aus“, sagt er. Am 30. Oktober kam er sogar ins Finale des „NightWash Talent Award 2020“. Die aus dem Fernsehen bekannte Comedy Mixshow gibt insbesonde­re jungen Nachwuchsk­ünstlern und neuen Stand-up-Comedians eine Chance. Vor 40 Leuten des corona-bedingten Abstands wegen hatte Rosar seinen Auftritt. „Ich war sehr zufrieden“, sagt er. Einen Tag später spielte er seine bis dato letzte Live-Show im Wirtshaus vom Atelier-Theater in Köln.

„Seitdem habe ich nichts mehr vor Ort spielen können“, sagt Rosar.

Er sei zwar auf vielen virtuellen Kanälen unterwegs, habe Aufträge von Greenpeace Deutschlan­d zu deren 40-jährigem Bestehen im April, „doch das reicht nicht aus“, sagt er. Und irgendwann seien auch die Ersparniss­e weg. Deshalb sei er froh, seit einiger Zeit zusätzlich als Lehrer für „Deutsch als Fremdsprac­he“freiberufl­ich arbeiten zu können. Für ein Bildungswe­rk in Hamburg unterricht­et er zwölf Erwachsene online und bringt diesen Deutsch bei. Ihm komme dabei zugute, dass er Sportmanag­ement studiert habe und später im Bereich der Erlebnispä­dagogik sowie in der Erwachsene­nund Jugendbild­ung gearbeitet habe.

Dass er jetzt nach langer Zeit wieder live moderieren kann – auch wenn die Zuschauer nur am PC sitzen – freut ihn. Insbesonde­re das Projekt „PINK gegen Rassismus“bedeute ihm viel. Rosar: „Das mache ich mit großer Leidenscha­ft, weil mir das Thema sehr am Herzen liegt.“

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FOTO: STADT KORSCHENBR­OICH Auch ihm brechen viele Aufträge weg: Der Korschenbr­oicher Lennard Rosar hatte im September 2020 das Format „Kunst gegen Bares“in Kleinenbro­ich moderiert. Es war eine der wenigen Indoor-Veranstalt­ungen.

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