Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Beeck zittert sich zum wichtigen Sieg
Der FC schlägt Schlusslicht RW Ahlen 2:1. Speziell die aufreibende Schlussphase war nichts für schwache Nerven.
FUSSBALL-REGIONALLIGA Mark Zeh war fix und fertig. „Mit dem Schlafen wird's heute schwierig werden“, sagte der Trainer des FC Wegberg-Beeck. Soeben hatten seine Jungs nach einer dramatischen Schlussphase den Tabellenletzten Ahlen 2:1 geschlagen, damit im ersten von drei aufeinanderfolgenden Sechs-Punkte-Spielen den so dringend nötigen Sieg geschafft und den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf drei Zähler ausgebaut.
Speziell die vierte Minute der Nachspielzeit hatte es beim Stand von 2:1 in sich: Zunächst traf Beecks Jeff-Denis Fehr bei einem Konter aus kürzester Distanz und freilich etwas spitzem Winkel das leere Tor nicht. Der Ball kullerte an den Innenpfosten und lief dann die Linie entlang – Beecks Bank musste ihren schon begonnenen Jubelschrei wieder abbrechen. Im direkten Gegenzug hätte sich das fast noch ganz bitter gerächt. Denn plötzlich stand Ahlens Kevin Kahlert völlig frei vor Schlussmann Stefan Zabel, doch der bekam irgendwie noch die Finger dran und lenkte den Ball zur Ecke. „Das war von Stefan Weltklasse“, lobte Zeh. Sekunden später war Schluss.
Dass Beeck seine Serie von sieben sieglosen Spielen beenden würde, danach sah es in der ersten Halbzeit noch überhaupt nicht aus. Der Gast, permanent lautstark gepusht von Trainer Andreas Zimmermann, war wesentlich aggressiver, gewann nicht nur das Gros der Zweikämpfe, sondern auch fast alle zweiten Bälle. „Die erste Halbzeit haben wir wirklich fast komplett verpennt“, räumte Zeh ein.
Folglich ging der Gast auch verdient in Führung: Nach einem Ballverlust von Tom Geerkens, der nach seiner Gelbsperre als Zehner ins Team zurückgekehrt war, schaltete Ahlen flott um, Philipp Aboagye vollendete schließlich seinen Sololauf
(14.). Kurz darauf hätte Jannik Mause aber schon ausgleichen müssen: Ahlens Keeper Bernd Schipmann ließ einen Weitschuss Meik Kühnels nach vorne abprallen, doch Jannik Mause traf nur den Pfosten (16.). Danach war aber nur Ahlen am Zug. Gleich drei erstklassige Chancen binnen weniger Minuten
ließ Gianluca Marzullo liegen. Bei der dritten traf er zwar ins Tor, Schiri Cedric Gottschalk (Bottrop) gab den Treffer auch zunächst, entschied nach Intervention seines Assistenten dann aber auf Abseits (23.). „Da hat er wohl noch mal im Kölner Keller nachgefragt“, giftete Zimmermann.
Stattdessen gelang Beeck Sekunden vor der Pause der Ausgleich: André Mandt schlug einen Freistoß weit nach vorne, der Ball wurde verlängert, und Shpend Hasani legte für Mause auf – der traf (45.). Hasani selbst war dann quasi im Alleingang für die Führung verantwortlich. Zunächst setzte er sich an der Außenlinie gegen Mohamed El Bouazzati durch, der hielt ihn dann eindeutig am Trikot fest. Den fälligen Elfmeter verwandete Hasani selbst (56.).
Danach hatte Beeck noch einige haarige Situationen zu überstehen, verpasste umgekehrt selbst bei einigen Kontern das befreiende dritte Tor. Das insgesamt wenig ansehnliche Gekicke – eben Abstiegskampf pur – brachte Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen so auf den Punkt: „Zu so einem Spiel sagten wir früher: Wat für ein Buurekick.“
Nicht mehr zum Kader zählt Stürmer Manuel Kabambi, der zuletzt nur wenig Einsatzzeiten hatte. „Er möchte seinem Studium den Vorzug geben, hat uns daher um Vertragsauflösung gebeten. Dem haben wir entsprochen“, teilte Henßen mit.