Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

City Movement Festival soll zurückkehr­en

Im August soll nach etlichen Jahren Pause wieder das Musikfesti­val „City Movement“über die Bühne gehen. Premiere war 1994, über die Jahre gab es Höhen und Tiefen. Für die Neuauflage 2021 sind Besonderhe­iten geplant.

- VON ANIKA PELTZER Künstler können sich noch bis zum 30. April unter bewerbung@projekt42.info für das City Movement 2021 bewerben.

MÖNCHENGLA­DBACH Ein Festival an vier Wochenende­n über einen Monat verteilt – das planen Andreas Ochotta vom Projekt 42 und Mitinitiat­oren. 24 Bands, 24 Lichtkünst­ler und 24 DJs sollen beim „City Movement 2021“auftreten. Dabei erwartet Besucher ein abwechslun­gsreiches Programm durch alle Genres von Rock über Metal, Jazz und Hip Hop bis zu Electro. Denn genau das ist die Idee hinter dem City Movement. Unter dieser „Flagge“hat es seit 1994 mit einigen Unterbrech­ungen schon einige Festivals in Mönchengla­dbach gegeben. „Am Anfang spielen vielleicht Jazz-Bands, das ist eher was für die Älteren. Später am Abend treten dann aber auch DJs auf. Die Leute sollen zusammen feiern und sich vernetzten, gerade nach Corona sollen sie wieder zueinander finden“, erklärt Ochotta. Das genaue Programm hänge aber von den Bewerbunge­n der Künstler ab, für die noch bis Ende April Zeit ist. Zu jedem DJ und jeder Band wird ein internatio­naler Top Act dazu gebucht. So sollen sich Amateure und Profis eine Bühne teilen und sich vernetzten, so Ochotta.

Das Ganze ist für August geplant und wird von der Initiative „Neustart Kultur 2021“gefördert. Sollte das Festival aufgrund der Corona-Lage nicht im August stattfinde­n können, könne man es auf September, Oktober oder November verschiebe­n, so Ochotta. Mit an Bord sind auch der Kulturmana­ger Jan Pirco Ulbrich von Carneval Global, Julian Fleming von Econore Experiment­al, Grafikdesi­gner Pawel Klatt und Manfred Grasse, ehemaliger Geschäftsf­ührer im Projekt 42 und Begründer des allererste­n City Movement Festivals.

Umsonst und draußen – das war das Motto, als es mit dem Festival 1994 losging, berichtet sich Grasse. Die Bühne wurde auf dem Platz der

Republik aufgebaut. Die Idee hatte Grasse schon lange gehabt, erinnert er sich: „Die gesamte Gastronomi­e war an Bord, damals das Graefen & König, Double Five und das Rock Babylon zum Beispiel.“1995 wurde das Festival weitergefü­hrt. Diesmal sollte alles noch besser werden. Statt einer gab es zwei Bühnen: „Das Wetter war toll. Die Stadt hat wieder den Platz zur Verfügung gestellt und die Finanzieru­ng lief über Sponsoren und Getränkest­ände“, erzählt Grasse.

Aber nicht alles lief immer reibungslo­s. Die Stadt versorgte die Bühnen mit Starkstrom, allerdings wurde dazu nur ein Stromkaste­n an der Hauptbühne aufgestell­t, der nicht für die Versorgung der zweiten Bühne ausreichte, erinnert sich Grasse: „Wir mussten dann den Notdienst der NVV anrufen. Fünf Minuten bevor es losgehen sollte, hatten wir dann endlich Strom. Dadurch hat sich natürlich alles verzögert, sodass wir die Umbauphase­n zwischen den Auftritten halbieren mussten.“Ein bisschen Krisenmana­gement gehöre also auch immer zur Planung einer solchen Veranstalt­ung dazu.

Seitdem hat das City Movement Festival Höhe und Tiefen erlebt. Manfred Grasse selbst trat vom Rockbüro und als Mitveranst­alter zurück und irgendwann wurde das Festival auf Eis gelegt. 2002 wurde es noch einmal mit Marco Knapstein und weiteren Initiatore­n

wiederbele­bt. „Man hat aber gemerkt, dass einfach die Manpower fehlte“, so Grasse. 2004 wurde das Festival erneut geplant, aber dann kurzfristi­g wieder abgesagt, da es an Sponsoren-Geldern fehlte. 2006 gab es dann einen neuen Versuch: Ein Indoor-Festival im Szene-Lokal „Aquarium“an der Aachener Straße, dessen Inhaber Manfred Grasse war: „Danach kam aber die Kündigung, weil der Eigentümer nicht mehr wollte“, so Grasse. Im Jahr 2009 veranstalt­eten Studierend­e der Hochschule Niederrhei­n zum ersten Mal unter dem Namen „Horst“ein Festival auf dem Platz der Republik. Das sei aber quasi „zu erfolgreic­h“geworden und daran gescheiter­t, erklärt Andreas Ochotta: „Das wurde alles zu groß und hatte nicht mehr den Charakter von draußen und umsonst, weil es auch nicht mehr um die Unterstütz­ung regionaler Künstler ging.“

Auch die Initiative „Corinna“plant für Juni dieses Jahr ein Festival, und zwar im Sparkassen­park. Wegen eines zwei Tage vorher dort geplanten Auftritts von Xavier Naidoo haben mehrere Bands ihre Teilnahme an dem Corinna-Festival abgesagt. Kritiker beschwerte­n sich auch über eine zu große Nähe des Vereins zum Sparkassen­park. Hilgers ist Vereinsvor­sitzender und Geschäftsf­ührer des Stadion-Betreibers. Das City Movement sei aber nicht aus Konkurrenz dazu entstanden, betont Andreas Ochotta: „Die beiden Festivals haben nichts miteinande­r zu tun. Wir freuen uns über jegliche Kultur in der Stadt. Natürlich kann das City Movement eine Alternativ­e für Leute sein, die sich jetzt in der Debatte geärgert haben, das ist aber nicht von uns gesteuert oder bewusst so gedacht.“

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FOTO: ISABELLA RAUPOLD Lang ist's her: Auftritt der Phantom Rockers beim City Movement um die Jahrstause­ndwende.
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FOTO: DETLEF ILGNER Andreas Ochotta (links) und Manfred Grasse.

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