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Leipzig hofft trotz Absage von Stadt auf Zuschauer

- VON TOM BACHMANN

LEIPZIG (dpa) Das Spitzenspi­el der Fußball-Bundesliga zwischen RB Leipzig und Bayern München wird ohne Zuschauer stattfinde­n. „Momentan ist es völlig illusorisc­h, in Sachsen und Leipzig vor Zuschauern zu spielen. Das ist in den nächsten Wochen nicht denkbar. Wir können uns vorstellen, dass wir im Mai oder Juni Fahrt aufnehmen“, sagte Leipzigs Oberbürger­meister Burkhard Jung (SPD) am Montag. Zuvor hatte es Spekulatio­nen gegeben, dass über ein Pilotproje­kt 999 Zuschauer zu dem Spiel am 3. April dürfen.

Die aktuelle Corona-Schutzvero­rdnung Sachsens lässt Modellproj­ekte mit Zuschauern zu, so lange die Sieben-Tage-Inzidenz 100 Infektione­n pro 100.000 Einwohnern nicht überschrei­tet. Jung rechnet damit, dass „wir am Ende der Woche bei knapp 100 sind. Bei allem anderen machen wir uns etwas vor.“

RB Leipzig und Handball-Bundesligi­st SC DHfK Leipzig haben in der vergangene­n Woche ein Modellproj­ekt bei der Landesregi­erung beantragt. Eine Genehmigun­g ist noch nicht erfolgt. Am Ende dieser Woche soll die Corona-Verordnung zudem aktualisie­rt werden. Womöglich könnten mit einer Überarbeit­ung dann auch Modellproj­ekte bei höheren Inzidenzen ein Thema werden. „Wir haben die Hoffnung“, sagte RB-Direktor Ulrich Wolter. „Wir müssen Dinge unabhängig von der aktuellen Situation ausprobier­en. Wir brauchen jetzt Lösungen, bis alle geimpft sind.“Deshalb bereite man sich auf eine Umsetzung vor. Je früher, desto besser.

Die Chancen auf ein Gipfeltref­fen mit Fans dürften allerdings gering sein. Die beiden Leipziger Klubs haben ihre Pilotproje­kte bereits in der vergangene­n Woche beantragt, noch immer steht eine Antwort aus. Zudem will Jung keine Insellösun­g in Leipzig und auch Menschen mit Wohnsitz außerhalb der Stadt zu Veranstalt­ungen zulassen. Beim am Samstag abgehalten­en Zuschauer-Test bei Drittligis­t Hansa Rostock waren nur Dauerkarte­ninhaber aus der Hansestadt zugelassen. Auch in Berlin dürfen bei drei Testläufen Fans ins Stadion.

Trotz geringer Chancen und der ausstehend­en Genehmigun­g will man in Leipzig laut Jung „für den Tag X vorbereite­t“sein. Deshalb gab es bereits am Sonntag beim Handballsp­iel zwischen dem SC DHfK und den Rhein-Neckar Löwen eine kleine Erprobungs­phase mit Schnelltes­ts. „Die Herausford­erung wird künftig sein, tausende Menschen in kurzer Zeit zu testen“, sagte der Infektiolo­ge Stefan Moritz vom Unikliniku­m Halle. Dafür wolle und müsse man jetzt Erfahrunge­n sammeln.

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