Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Unbekannte stehlen reihenweise Gullydeckel
Auf mindestens zwei Straßen fehlten am Montagmorgen rund ein Dutzend Gullydeckel. Das ruft die Polizei auf den Plan.
MÖNCHENGLADBACH Eine Diebstahlserie, bei der es Täter auf Gullydeckel abgesehen haben, beschäftigt seit dem Wochenende die Polizei. Demnach wurden am Wochenende an gleich mehreren Stellen in der Stadt Abdeckungen von Schächten und Kanälen ausgehoben und zum Teil gestohlen.
Die Meldungen erreichten die Polizei am frühen Montagmorgen nahezu zeitgleich: So wurden auf und an der Lilienthalstraße in Holt nach ersten Erkenntnissen der Polizei acht eckige und drei runde Gullydeckel ausgehoben. Die Mags berichtete von rund 20 fehlenden Abdeckungen dort. Dabei handelte es sich zum Teil um Roste für Straßenabläufe und um Schachtabdeckungen. Nur eine Minute nach der Meldung von der Lilienthalstraße wurde der Polizei ein ausgehobener Gullydeckel
auf der Straße Rönneter gemeldet. Die meisten der Abdeckungen sind verschwunden.
Den Gullydeckel an der Straße Rönneter meldete der Linken-Ratsherr Torben Schultz der Polizei. „Ich habe noch rechtzeitig gesehen, dass da etwas fehlt und konnte bremsen und anhalten“, sagte Schultz. Die zuständige Stadttochter Mags entschärfte die Stellen noch am Morgen und stellte Poller auf die Löcher, die sich durch die fehlenden Deckel mitten in der Straße oder im Gehweg aufgetan hatten. Die Lilienthalstraße wurde von der Mags am Montag ganz gesperrt.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Und dabei geht es nicht nur um Diebstahl, wie Polizeisprecherin Cornelia Weber sagt. Ermittelt wird wegen eines Gefährdungsdelikts, und zwar wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. „Das ist kein Kavaliersdelikt oder grober Unfug, sondern das kann richtig gefährlich werden“, sagte Weber. Die Polizei bittet Zeugen, die an den Tatorten etwas beobachtet haben, sich unter der Telefonnummer 02161 290 zu melden.
Die Straße wird kaum genutzt, weil dort nur noch Bauruinen von Häusern stehen, die früher von Soldaten des britischen Militärs bewohnt wurden. Die Häuser dort sind bereits zumeist von Metalldieben illegal entkernt worden. „Der Abschnitt ist unbewohnt“, sagte Mags-Sprecherin Yvonne Tillmanns. „Wir klären jetzt mit der EWMG, wie es dort weitergeht.“Neuere Ablaufroste, wie sie die Mags inzwischen einbaut, sind speziell verschraubt und können nicht mehr so leicht ausgehoben werden.