Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich
Erstmals eine Schiedsrichterin in WM-Qualifikation
AMSTERDAM (dpa) Der Fußball-Weltverband würdigte einen historischen Moment. „Stéphanie Frappart schreibt mehr Geschichte“, twitterte die Fifa am Samstagabend. Als erste Schiedsrichterin leitete die 37 Jahre alte Französin beim 2:0-Sieg der Niederlande gegen Lettland ein WM-Qualifikationsspiel der Männer. Dass ihr Auftritt nicht weiter thematisiert wurde, ist jedoch das beste Zeichen. Zum einen waren ihre Leistung und ihre Leitung tadellos. Zum anderen scheint die Tatsache, dass eine Frau ein Männer-Spiel pfeift, künftig nicht mehr permanent als Besonderheit hervorgehoben werden zu müssen. Der lettische Nationaltrainer Dainis Kazakevics erwähnte die Schiedsrichterin, die vier Gelbe Karten zeigte, mit keiner Silbe, in der lettischen Presse war kein Wort zu ihr zu lesen. Die niederländische Zeitung „NRC Handelsblad“schrieb am Sonntag von einem starken Symbol und analysierte treffend: „Obwohl das nun eigentlich nicht mehr so besonders ist. Frappart hat sich schon längst auf dem höchsten Niveau bewiesen.“
Anfang Dezember hatte Frappart beim 3:0-Erfolg von Juventus Turin gegen Dynamo Kiew als erste Frau eine Champions-League-Partie der Männer geleitet. 2019 pfiff die Unparteiische aus Herblay-sur-Seine 2019 das WM-Finale der Frauen. Schon am Sonntag sollte ein weiterer Schritt folgen. Die 39 Jahre alte Ukrainerin Kateryna Monsul war als Schiedsrichterin für die Partie zwischen Österreich und Färöer angesetzt worden. „Sie haben in den vergangenen Jahren sehr hart gearbeitet, und diese Ernennungen sind eine Anerkennung für die gute Arbeit, die sie geleistet haben“, sagte der Chef der Fifa-Schiedsrichterkommission Pierluigi Collina.