Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

ZDF zeigt Doku über den Hopp-Konflikt

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BERLIN (dpa) Moderator Jochen Breyer hat sich selbstkrit­isch über ein Interview mit dem langjährig­en Hoffenheim­er Mäzen Dietmar Hopp im ZDF-„Sportstudi­o“vor rund einem Jahr geäußert. Dieses sei zurecht von den Fanszenen kritisiert worden, twitterte Breyer. „Das war nicht gut von uns und vor allem auch von mir.“Zuvor hatte sich Breyer fast wortgleich in einem Interview der „taz“(Samstag) geäußert.

Per Einspieler in der Sendung hatte Hopp Anfang April 2020 mit großer Enttäuschu­ng auf Schmähunge­n durch Fans gegen seine Person reagiert. „Mich zum Gesicht für den Kommerz zu machen, ist wirklich nicht nachvollzi­ehbar. Leider war die Hetze so perfekt inszeniert, dass Ultras vieler Vereine mitgemacht haben. Ich will das aber alles gerne vergessen, wenn es von nun an Geschichte ist“, sagte Hopp damals. Fans hatten daran unter anderem kritisiert, dass es keine Nachfragen

bei den eingespiel­ten Aussagen Hopps gab.

„Die Kritik hat sehr an mir genagt, ja“, sagte Breyer der „taz“. „Ich habe mich ein paar Tage nach der Sendung mit Vertretern der Ultraszene getroffen, um mir ihre Version anzuhören.“Daraus sei die Idee entstanden, eine Dokumentat­ion zu dem Thema zu drehen. Dies sei der Versuch, „das nachzuhole­n, was wir damals verpasst haben“, twitterte der Journalist.

Am Samstagabe­nd hatte das ZDF die Dokumentat­ion „Der Prozess: Wie Dietmar Hopp zur Hassfigur der Ultras wurde“über den seit Jahren andauernde­n Konflikt zwischen organisier­ten Fans und dem Hoffenheim-Mäzen ausgestrah­lt. Hopp selbst wollte sich nach Angaben des ZDF in dem Film nicht äußern, das tat dafür sein Anwalt Christoph Schickhard­t. Hopp sei bereit, den Ultras die Hand zu reichen, aber er wolle Taten sehen - heißt, eine Entschuldi­gung.

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