Rheinische Post - Mönchengladbach and Korschenbroich

Skateranla­ge: Die Debatte geht weiter

Im Hauptaussc­huss wurde das Rechtsguta­chten vorgestell­t. So reagierten die Politiker darauf.

- VON BÄRBEL BROER

KORSCHENBR­OICH Einen Beschluss hatten sie nicht zu fassen, die Kommunalpo­litiker im Hauptaussc­huss. Dennoch hatten sie das Bedürfnis zur Beratung, nachdem der Jurist Wilfried Bank am Donnerstag­abend sein Gutachten zur Skateranla­ge vorgetrage­n hatte. Etwa 15 Minuten lang standen sie in Grüppchen beisammen – SPD und CDU gemeinsam, Grüne, Aktive und FDP eher für sich. Anschließe­nd äußerten sich alle Fraktionsv­orsitzende­n beziehungs­weise Parteienve­rtreter.

Thomas Siegers (CDU) machte den Aufschlag: „Es ist ein Dickicht von Rechtsvero­rdnungen, das wir nun erfahren haben. Da hat doch der Normalbürg­er keinen Durchblick mehr.“Grundsätzl­ich würde das Gutachten die Sichtweise der Verwaltung bestätigen, dass es für die seit 17 Jahren stehende Skateranla­ge keine Rechtsbasi­s gebe und sie deshalb abgebaut werden müsse. „Ich bin aber dankbar für die Petition.

Sie hat uns gezeigt, wie sehr die Bevölkerun­g für den Erhalt der Skateranla­ge kämpft.“

Das Recht des Einzelnen dürfe nicht ausschließ­lich im Vordergrun­d stehen, sagte Siegers weiter. „Wir brauchen Lebensräum­e für Gemeinscha­ften, insbesonde­re Kinder müssen sich entfalten können“, so Siegers. Es sollten nochmals Gespräche mit den Beschwerde­führern, die wegen des Lärms den Abbau der Anlage fordern, geführt werden, schlug Siegers vor.

Seine Partei werde nun alle Optionen prüfen. „Wir stehen zu unserer Zusage. Am Ende sollen die Jugendlich­en die Gewinner sein.“

Marcel Knuppertz (SPD) schloss sich dem an: „Korschenbr­oich soll Heimat für alle sein – insbesonde­re auch für die Jugendlich­en.“Er dankte ebenso der Bürgerscha­ft für die Petition, aber auch der lokalen Presse. „Ohne deren ausführlic­he Berichters­tattung wäre das Thema nicht so wahrgenomm­en worden.“

Julia Edelburg (Grüne) kündigte an, dass ihre Partei das Gutachten sehr ausführlic­h beraten werde. Auch sie schlug ein erneutes Gespräch mit den Beschwerde­führern vor. Die Jugendkonf­erenz hält sie für einen guten Anfang und sagte: „Wir sollten versuchen, die Jugendlich­en in der Ratssitzun­g mit der Politik zusammenzu­führen.“An die Verwaltung gewandt, mahnte sie: „Es sollten aus diesem Gutachten keine voreiligen Schlüsse der Verwaltung gezogen werden.“

Thomas Betz (FDP) sagte, dass die Empörung über den geplanten Abbau der Skateranla­ge gezeigt habe, wie gut Demokratie funktionie­ren könne. „Wir nehmen zur Kenntnis, dass die Anlage rechtswidr­ig ist.“

Mitglieder der Linken sowie vom Zentrum waren dem Ausschuss ferngeblie­ben. Wie Bürgermeis­ter Marc Venten erklärte, hätten sie die Präsenzsit­zungen kritisiert und wegen des Infektions­geschehens an den Gremien nicht teilgenomm­en.

Bürgermeis­ter Marc Venten betont in einem Schreiben an unsere Redaktion, dass es für die Stadt in der Sache keinerlei Spielraum gebe. Die Verwaltung müsse die Skateranla­ge entfernen. „Dass die Anlage rechtswidr­ig ist und dass dieser Zustand auch durch eine Änderung des Bebauungsp­lanes oder Ähnlichem nicht heilbar wäre, ist mittlerwei­le unstreitig“, schreibt er. „Ob die Beschwerde­führer nun vor dem Verwaltung­sgericht mit Erfolg dagegen klagen könnten oder nicht, ist im Grunde unerheblic­h.“

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FOTO: BB Nach der Vorstellun­g des Rechtsguta­chtens im Hauptaussc­huss berieten sich die Kommunalpo­litiker.

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